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Rentier
Pensionär; Pensionist; Rentenempfänger; Ruheständler; Rentner; Pensionsbezieher; Ren

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Ren|tier1 〈n. 11〉 = Ren
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Ren|ti|er2 〈[-tje:] m. 6Empfänger einer (privaten) Rente [frz.]

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1Ren|tier ['re:n… , 'rɛn… ], das [verdeutlichende Zus., vgl. gleichbed. schwed. rendjur]:
1Ren.
2Ren|ti|er [rɛn'ti̯e: ], der; -s, -s [frz. rentier, zu: rente, Rente] (veraltend):
jmd., der ganz od. überwiegend von Renten (b) lebt:
ein wohlhabender R.

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I
Rentier
 
[-'ti̯eː; französisch, zu Rente] der, -s/-s, 1) veraltend: jemand, der von Boden-, Kapital- und Pachtzinserträgen lebt; 2) veraltend für Rentner.
 
II
Rentier
 
['rɛn-, 'reːn-], Ren, Rạngifer tarạndus, einzige Art (mit sieben Unterarten; Kopf-Rumpf-Länge von 120 bis 220 cm) der zu den Trughirschen gestellten Gattung Renhirsche (zum Teil auch als Unterfamilie Rangiferinae aufgefasst), v. a. in Tundren und Wäldern Nordeurasiens, Kanadas und Grönlands. Das dichte, langhaarige Fell ist im Sommer graubraun, zum Teil auch heller und gescheckt, im Winter bedeutend heller. Rentiere sind die einzige Hirschart, bei der auch die Weibchen ein Geweih tragen. Die Hufe sind spreizbar, wodurch das Einsinken auf feuchtem Boden vermindert wird. Rentiere leben in mehr oder weniger großen Rudeln, die auf ihren durch die kurze Vegetationszeit ihres Lebensraumes bedingten jahreszeitliche Wanderungen auch große Flüsse durchschwimmen.
 
Das Nordeuropäische Ren (Rangifer tarandus tarandus) kommt nur noch in Norwegen wild lebend vor; größtenteils wird es als Haustier in großen Herden gehalten; es dient den norden Nomaden als Zug- und Tragtier sowie als Fell-, Fleisch-, Milch- und Lederlieferant. Die bekannteste nordamerikanische Unterart ist das in den Tundren (im Sommer) und Wäldern (im Winter) Ostkanadas lebende Karibu (Rangifer tarandus caribou).
 
Geschichte:
 
Während der Würm-Eiszeit (vor rd. 100 000 bis 10 000 Jahren) drang das Rentier bis nach Mitteleuropa vor. Es war Hauptjagdbeute der Eiszeitmenschen, denen es nicht nur Fleisch und Felle, sondern auch Geweihe für die Herstellung von Werkzeugen und Waffen lieferte. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Schnitzereien, Felsbilder und Wandmalereien mit Rentierdarstellungen erhalten. Mit dem Abschmelzen des Eises in Mitteleuropa zog sich das Rentier auf sein heutiges Verbreitungsgebiet zurück. - Erste Nachweise für eine Domestikation des Rentiers als Zugtier stammen aus dem 3. vorchristlichen Jahrtausend.
 
Literatur:
 
L. Vajda: Unterss. zur Gesch. der Hirtenkulturen (1968);
 L. L. Zaliznyak: The Swidrian reindeer-hunters of Eastern Europe (a. d. Ukrain., Wilkau-Haßlau 1995).
 

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1Ren|tier ['rɛn..., 're:n...], das [verdeutlichende Zus., vgl. gleichbed. schwed. rendjur]: Ren.
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2Ren|ti|er [rɛn'ti̯e:], der; -s, -s [frz. rentier, zu: rente, ↑Rente]: 1. (veraltend) jmd., der ganz od. überwiegend von Renten (b) lebt: ein wohlhabender R. 2. (selten) Rentner (1).

Universal-Lexikon. 2012.