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Champagne
Cham|pa|g|ne [ʃã'panjə , ʃã'paɲ ], die; -:
nordfranzösische Landschaft.

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Champagne
 
[ʃã'paɲ], Name von geographischen Objekten:
 
 1) Champagne. Die eigentliche Champagne, die ehemalige Provinz, ist eine aus Kreidekalken aufgebaute Plateaulandschaft im Osten des Pariser Beckens, in Frankreich; sie reicht von der oberen Oise 200 km nach Süden bis zur Yonne und wird im Westen von der Schichtstufe der Île-de-France begrenzt. Ihr Westteil, die trockene Champagne pouilleuse (staubige, eigentlich »lausige« Champagne) oder Champagne crayeuse aus durchlässiger Schreibkreide, wurde lange Zeit nur extensiv (Schafweide, Nadelwälder) genutzt; seit dem 19. Jahrhundert Ackerbau (vorwiegend Weizen- und Rapsanbau) in großen Pachtbetrieben. Die jenseits der Kreidestufe nach Osten anschließende Champagne humide (feuchte Champagne) aus sandig-tonigen Schichten der Unterkreide ist ein stärker bewaldetes Viehzuchtgebiet. Von der Aisne im Norden über Épernay bis zur Yonne erstreckt sich das Weinbaugebiet der Champagne (Champagner). Industriestandorte sind neben Reims v. a. Châlons-sur-Marne und Troyes.
 
Geschichte:
 
Im 6. Jahrhundert als fränkisches Herzogtum (Ducatus Campaniae) bezeugt, bildete sich im 10./11. Jahrhundert die mittelalterliche Grafschaft Champagne (Hauptstadt Troyes) heraus, die zuerst an das Haus Vermandois, 1023 durch Erbschaft an die Grafen von Blois fiel, deren Dynastie 1234 auch das Königreich Navarra erbte. Die Champagne gehörte im 12. Jahrhundert zu den bedeutendsten Lehnsfürstentümern Frankreichs. In dieser Zeit entstanden die berühmten Champagnermessen in den Städten Troyes, Lagny, Bar-sur-Aube und Provins, wo überwiegend Luxusgegenstände, so Gewürze, Seide und flandrische Tücher, gehandelt wurden. Ein Rückgang erfolgte bereits im 13. Jahrhundert aufgrund der beginnenden Zentralisierung der Macht in Paris sowie der kriegerischen Wirren im Zusammenhang mit dem Hundertjährigen Krieg. Auch die zunehmende Bedeutung der Messen in Zentraleuropa haben die Champagne beeinträchtigt. 1284 heiratete die Erbtochter Johanna den späteren französischen König Philipp IV.; 1361 wurde die Champagne der Krondomäne einverleibt.
 
Literatur:
 
Histoire de la C., hg. v. M. Crubellier (Toulouse 1975);
 M. Bur: La formation du comté de C. 950-1150 (Nancy 1977).
 
 2) Champagne berrichonne [- bɛri'ʃɔn], Kernlandschaft der französischen historischen Provinz Berry.
 
 3) Champagne de Saintonge [- dəsɛ̃'tɔ̃ʒ], Landschaft in Südwestfrankreich, Départements Charente und Charente-Maritime, mit kargem Kreidekalkboden; umfasst das Weinbaugebiet von Cognac.
 

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Cham|pa|gne [ʃam'panjə, frz.: ʃã'paɲ], die; -: nordfranzösische Landschaft.

Universal-Lexikon. 2012.