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Luxus
Aufwand; Pomp; Pracht; Wohlstand; Verschwendung; Prasserei; Gepränge; Geaase; Unmäßigkeit; Vergeudung; Prunk; Verschleuderung (umgangssprachlich); Maßlosigkeit

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Lu|xus ['lʊksʊs], der; -:
kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen (der Lebenshaltung) stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand:
diesen Luxus kann ich mir nicht leisten, erlauben; ich gönne mir den Luxus einer Fernostreise; im Luxus leben.

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Lụ|xus 〈m.; -; unz.〉 den normalen Lebensstandard überschreitender Aufwand, Verschwendung, Prunk ● sich den \Luxus einer Fahrkarte erster Klasse leisten; das ist \Luxus das ist zwar schön u. angenehm, aber zum Leben nicht unbedingt notwendig; reiner, übertriebener, totaler \Luxus [lat., „üppige Fruchtbarkeit, übermäßige Verschwendung u. Pracht“]

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Lụ|xus, der; - [lat. luxus, zu: luxus = verrenkt, ausgerenkt u. eigtl. = Verrenkung (im Sinne von »Abweichung vom Normalen«]:
kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o. Ä.) übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Pracht, verschwenderische Fülle:
ein solches Auto ist reiner L. (ist nicht notwendig);
großen L. treiben;
im L. leben.

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Lụxus
 
[lateinisch »Ausschweifung«, »Liederlichkeit«, »Verschwendung«, eigentlich »üppige Fruchtbarkeit«] der, -, in die meisten europäischen Sprachen übernommener Begriff, der die über das jeweils als notwendig erachtete sinnvolle Maß hinausgehenden Verhaltensweisen und Aufwendungen (W. Sombart) beim Gebrauch von Gütern bezeichnet. Was unter Luxus verstanden wird, hängt ab von kulturellen Standards, von Einkommenshöhe und Konsumgewohnheiten, auch von den sozialethischen Vorstellungen einer Gesellschaft oder Epoche. Luxus ist daher in mehrfacher Hinsicht ein relativer Begriff: relativ zur Knappheit beziehungsweise Reichhaltigkeit des Güterangebots, zum jeweils beachteten Nutzen oder Zweck des Verhaltens, zum philosophisch beziehungsweise moralisch bestimmten Wert von Gütern, Zielen und Handlungen, schließlich relativ gegenüber anderen Menschen beziehungsweise der Gesellschaft, insofern der Gebrauch von Luxusgütern auch dazu dienen kann, soziale Abhängigkeiten, Abstände und Geltungsbereiche anzuzeigen.
 
Auch wenn verschiedene Disziplinen (Ethik, Theologie, Ökonomie, Soziologie) Definitionselemente, Funktionsbestimmungen und Bewertungen des Luxus unterschiedlich ansetzen, haben alle Vorstellungen von Luxus in der Alltagserfahrung die gemeinsame Basis, dass die Knappheit der verfügbaren Güter angesichts der Vielfalt und Vielzahl menschlicher Bedürfnisse einen sparsamen Umgang erfordert, gleichzeitig jedoch den Besitzenden einen aufwendigeren, auch verschwenderischen Gebrauch ermöglicht.
 
Insoweit die Definition des Luxus aus den Erfahrungen der für den Großteil der Bevölkerung unzureichenden Güterversorgung stammt, ist einleuchtend, dass Luxus vornehmlich religiös und moralisch verurteilt, in christlicher Sicht z. B. als Sünde eingestuft wurde. Zugleich aber diente er im Altertum, in mittelalterlichen und außereuropäischen Kulturen bis in die Gegenwart zur Repräsentation politischer Macht und sozialer Abhängigkeiten, auch zur Ausgestaltung sozialer und religiöser Funktionszusammenhänge. In der vorindustriellen ökonomischen Theorie galt das aristotelische Modell des autarken, sparsam wirtschaftenden Haushalts als Leitbild. Solange Luxus dem Einzelnen zuzurechnen war, galt er vornehmlich als negatives, verschwenderisches Verhalten, trat er dagegen als Teil z. B. imperialer Machtentfaltung (römische Antike) oder im Zusammenhang höfischer Repräsentationskultur (Barock) in Erscheinung, so hatte er auch soziale und politische Funktionen. Erst die Philosophen und Ökonomen des Übergangs zur bürgerlichen Gesellschaft seit dem 18. Jahrhundert formulierten den sozialen und ökonomischen Doppelcharakter des Luxus als privates Laster, das aber gesamtgesellschaftlich positive Folgen (Nachfragesteigerung, Beschäftigungseffekte) zeitigen kann. Während das frühe Bürgertum noch den Luxus der Aristokratie zum Anlass heftiger Sozialkritik nahm (eine Argumentationslinie, die bis ins 20. Jahrhundert progressive Sozialkritik bestimmt), tritt im 19. Jahrhundert v. a. die gesellschaftliche Seite des Luxus als »Prestigekonsum« (T. B. Veblen) in den Blick. Angesichts rechtlicher Gleichstellungen und zunehmender sozialer Mobilität wird Luxus zum Indikator sozialen Aufstiegs, zum Mittel sozialer Differenzierung und »Selbstbehauptung« (M. Weber). Das Streben nach Luxus wird zu einem gesamtgesellschaftlichen Leitbild, verliert zunehmend sein Stigma sozialer Unverträglichkeit und vermag insbesondere in Kunst, Literatur und Alltag der Belle Époque eine beträchtliche Faszination zu entfalten (Ästhetizismus). Was im 18. und 19. Jahrhundert noch als Luxus galt, steht in den Industriegesellschaften inzwischen größeren Bevölkerungsgruppen zur Verfügung. Im Zeitalter des Massenkonsums werden dem Luxus zum Teil auch die Eigenschaften eines »Markenartikels« zugeschrieben (z. B. bei den so genannten Yuppies). Das Streben nach Luxus ist zu einer Orientierung im Alltag geworden, ohne dass die sozialen Ungleichheiten verschwunden sind.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Bedürfnis · Gut · Konsum · Nutzen
 
Literatur:
 
H. J. L. Baudrillart: Histoire de luxe privé et public depuis l'antiquité jusqu'à nos jours, 4 Bde. (Paris 21880-81);
 C. Landauer: Die Theorien der Merkantilisten u. Physiokraten über die ökonom. Bedeutung des L. (1915);
 H. Mühlmann: L. u. Komfort (Diss. Bonn 1975);
 G. Pöll: L. Eine wirtschaftstheoret. Analyse (1980);
 P. Bourdieu: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftl. Urteilskraft (a. d. Frz., 31984);
 G. Simmel: Das Individuum u. die Freiheit. Essais (Neuausg. 1984);
 R. Alewyn: Das große Welttheater. Die Epoche der höf. Feste (21985);
 T. Veblen: Theorie der feinen Leute. Eine ökonom. Unters. der Institutionen (a. d. Amerikan., Neuausg. 1986);
 W. Sombart: Liebe, L. u. Kapitalismus. Über die Entstehung der modernen Welt aus dem Geist der Verschwendung (Neuausg. 1992).
 

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Lụ|xus, der; - [lat. luxus, zu lat. luxus = verrenkt u. viell. eigtl. = Abweichung vom Geraden, Normalen]: kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o. Ä.) übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Pracht, verschwenderische Fülle: ein solches Auto ist reiner L. (ist nicht notwendig); großen L. treiben; im L. leben; Imma Spoelmanns Studio war ... mit großzügigem, herrenhaftem und zweckmäßigem L. hergerichtet (Th. Mann, Hoheit 198); Ü so einen L. (so etwas Überflüssiges) wie Moral, das können wir uns nicht leisten (v. d. Grün, Glatteis 254).

Universal-Lexikon. 2012.