Wịs|mut 〈n.; -(e)s; unz.; chem. 〉 silberweißes Metall, Ordnungszahl 83; oV Bismut; Sy Bismutum [<Wiese + muten <mhd. muoten „etwas haben wollen“, bergmänn. „an einem unverliehenen Ort Erz abbauen“]
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Wịs|mut: nur in Mineralnamen erhaltener alter Name für ↑ Bismut.
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Wịs|mut, (chem. fachspr.:) Bismut, das; -[e]s [spätmhd. wismāt, H. u.]:
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Wịsmut,
chemisch fachsprachlich Bịsmut, lateinisch Bismutum, chemisches Symbol Bi, ein chemisches Element aus der fünften Hauptgruppe des Periodensystems der chemischen Elemente. Wismut ist ein rötlich weißes, glänzendes, sprödes und nur mäßig hartes Schwermetall (Härte nach Mohs 2,5). Ähnlich wie Wasser zeigt Wismut beim Schmelzen eine Volumenkontraktion und dehnt sich beim Erstarren aus (um 3,32 %). Die elektrische Leitfähigkeit des Wismuts beträgt nur 1,4 % von der des Kupfers. Wismut ist stark diamagnetisch. Mit einigen Metallen (besonders Cadmium, Indium, Blei, Zinn, Thallium) bildet es sehr niedrigschmelzende Legierungen. Chemisch ist Wismut recht beständig; an feuchter Luft überzieht es sich mit einer dünnen Oxidschicht, beim Erhitzen auf Rotglut verbrennt es zu Wismuttrioxid, Bi2O3. In nicht oxidierenden Säuren ist es unlöslich, von oxidierenden Säuren wird es unter Bildung der entsprechenden Salze gelöst.
In der Häufigkeit der chemischen Elemente steht Wismut an 66. Stelle. Es kann sowohl gediegen (in pegmatitisch-pneumatolytischen Bildungen und auf hydrothermalen Erzgängen) wie auch in Form von Verbindungen auftreten, z. B. in den Mineralen Wismutglanz, Wismutocker und Bismutit; angereichert findet sich Wismut häufig mit Arsen und Antimon in den Fahlerzen. Die technische Gewinnung des Wismuts erfolgt meist aus den Abfallprodukten der Blei- oder der Kupfergewinnung; aus Wismutglanz u. a. Wismuterzen wird Wismut durch Rösten und anschließende Reduktion mit Kohle gewonnen; durch elektrolytische Raffination wird das Wismut gereinigt. Verwendung findet Wismut v. a. zur Herstellung von niedrigschmelzenden Legierungen für Schmelzsicherungen und Weichlote sowie als Zusatz für zahlreiche weitere Legierungen; ferner dient Wismut zur Herstellung von Wismuttelluriden und W.-Seleniden für Thermoelemente und Halbleiter und von Wismutverbindungen u. a. für die kosmetische Industrie.
Wismut wurde wahrscheinlich schon im frühen Mittelalter von sächsischen Bergleuten entdeckt und war nachweislich im 13. Jahrhundert dem Naturforscher Albertus Magnus bekannt. Bei dem Alchimisten Basilius Valentinus ist Wismut als Wismutum oder Bismutum, bei Paracelsus als Wissmat erwähnt; die Gewinnung des Wismuts wurde 1555 von G. Agricola beschrieben.
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Wịs|mut, (chem. Fachspr. auch:) Bismut, das; -[e]s [spätmhd. wismāt, H. u., viell. bezogen auf den ersten Mutungsort „in den Wiesen“ bei St. Georgen (Schneeberg, Erzgebirge), spätmhd. Form wohl volksetym. umgebildet aus mhd. wismat = Wiese, die gemäht wird]: rötlich weißes, glänzendes Schwermetall (chemisches Element); Zeichen: Bi (↑Bismutum).
Universal-Lexikon. 2012.