Akademik

Steiger
Stei|ger 〈m. 3
1. die Aufsicht führender Bergmann
2. Anlegesteg im Personenschifffahrtsverkehr

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Stei|ger, der; -s, - [eigtl. wohl = jmd., der häufig (zu Kontrollen o. Ä.) ins Bergwerk steigt; mhd. stīger = Kletterer, Bergsteiger, Besteiger einer Sturmleiter]:
1. (Bergbau) Ingenieur (Techniker), der als Aufsichtsperson unter Tage arbeitet (Berufsbez.)
2. Anlegebrücke der Personenschifffahrt.
3. (selten) Kurzf. von Bergsteiger.

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I
Steiger,
 
Fertigungstechnik: bei Verfahren des Formgusses (z. B. Sandguss, Kokillenguss) über dem Formhohlraum angebrachter zusätzlicher Hohlraum, der als Reservoir für flüssiges Metall dient, mit dem die beim Abkühlen der Schmelze auftretende Volumenschwindung ausgeglichen wird.
 
II
Steiger,
 
Bruno, schweizerischer Schriftsteller, * Zürich 3. 6. 1946; nach technischer Ausbildung seit den 1980er-Jahren zunächst publizistische, später literarische Arbeiten; seine erzählende Prosa lässt in scheinbar alltäglichem Milieu (ein Campingplatz in dem Roman »Der vierte Spiegel«, 1998; eine Kleinfamilie in der Erzählung »Der Billardtisch«, 2001) mit hoher Sprachkunst hintergründige, surreale Szenerien erstehen.
 
Weitere Werke: Erzählungen: Melodie und Irrtum (1989).
 
Romane: Gurdieffs Argument (1985); Jackson Pollock in Amerika (1993).
III
Steiger,
 
1) Otto, schweizerischer Schriftsteller, * Uetendorf (Kanton Bern) 4. 8. 1909; war u. a. Lehrer und Rundfunkredakteur, seit 1954 freier Schriftsteller; Verfasser zahlreicher Erzählungen und Romane, die in nüchternem Stil ein sehr kritisches Bild der schweizerischen Gesellschaft zeichnen (»Porträt eines angesehenen Mannes«, 1952). Seit den 60er-Jahren schreibt Steiger vorwiegend Kriminalromane und Jugendbücher, die aktuelle Themen verarbeiten; auch Hör- und Fernsehspiele.
 
Weitere Werke: Romane: Sie tun, als ob sie lebten (1942); Die Reise ans Meer (1959); Das Jahr mit elf Monaten (1962); Sackgasse (1978); Spurlos vorhanden (1980); Orientierungslauf (1988); Schott (1992); Tante Lisas Erben (1994); Schachmatt (1996).
 
Erzählungen: Geschichten vom Tag (1973); Die Unreifeprüfung (1984).
 
Jugendbücher: Keiner kommt bis Indien (1976); Erkauftes Schweigen (1979); Lornac ist überall (1980); Vagabundenschule (1987).
 
Ausgabe: Gesammelte Werke, herausgegeben von B. Kobold, 8 Bände (1985-89).
 
 2) ['staɪgə], Rod, eigentlich Rodney Stephen Steiger, amerikanischer Schauspieler, * Westhampton (New York) 14. 4. 1925, ✝ Los Angeles (Kalifornien) 9. 7. 2002; zunächst am Theater, seit 1951 beim Film; Charakterdarsteller mit großem psychologischem Verständnis; auch Kostümrollen.
 
Filme: Die Faust im Nacken (1954); Al Capone (1959); Der Pfandleiher (1964); In der Hitze der Nacht (1966); Der Sergeant (1968); Waterloo (1970); Der Zauberberg (1981); Dark Paradise (American gothic, 1987); Mann mit Ehre (1990); Die Ballade vom traurigen Café (1990); Incognito (1997).

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Stei|ger, der; -s, - [1: eigtl. wohl = jmd., der häufig (zu Kontrollen o. Ä.) ins Bergwerk steigt; mhd. stīger = Kletterer, Bergsteiger, Besteiger einer Sturmleiter]: 1. (Bergbau) Ingenieur (Techniker), der als Aufsichtsperson unter Tage arbeitet (Berufsbez.). 2. Anlegebrücke der Personenschifffahrt. 3. (selten) kurz für ↑Bergsteiger.

Universal-Lexikon. 2012.