Akademik

schröpfen
ausbeuten; um Hab und Gut bringen; abmelken (umgangssprachlich); ausnützen; zur Ader lassen; ausnutzen; arm machen

* * *

schröp|fen ['ʃrœpf̮n̩] <tr.; hat (ugs.):
(jmdm.) mit List oder Geschick unverhältnismäßig viel Geld abnehmen:
sie haben ihn beim Kartenspiel ordentlich geschröpft; die Steuerzahler werden wieder mal geschröpft.
Syn.: ausnehmen (ugs.), ausnutzen (bes. nordd.), ausnützen (bes. südd.), erleichtern (ugs. scherzh.).

* * *

schrọ̈p|fen 〈V. tr.; hat〉 jmdn. \schröpfen
1. 〈Med.〉 jmdm. mit einem Schröpfkopf Blut in die Haut ableiten od. entziehen
2. 〈fig.〉 jmdn. viel zahlen lassen, finanziell ausnützen, übervorteilen
● Getreide \schröpfen die Spitzen davon abschneiden, um zu üppiges Wachstum zu verhindern; Obstbäume \schröpfen bei schlechtem Ertrag die Rinde einschneiden; er wurde beim Kartenspiel gehörig geschröpft 〈fig.〉 [<mhd. schrepfen (neben schreffen) „reißen, ritzen, kratzen“; → scharf]

* * *

schrọ̈p|fen <sw. V.; hat:
1. [mhd. schrepfen, schreffen, verw. mit scharf] (Med.) Blut über einem erkrankten Organ ansaugen, um die Haut besser zu durchbluten od. das Blut durch feine Schnitte in der Haut abzusaugen.
2. (ugs.) jmdm. mit List od. Geschick unverhältnismäßig viel Geld abnehmen:
die Kunden dieser Firma sind jahrelang geschröpft worden.
3. (Landwirtsch., Gartenbau)
a) die Entwicklung zu üppig wachsender junger Saat bewusst unterbrechen;
b) die Rinde von Bäumen (z. B. bestimmter Obstbäume) schräg einschneiden.

* * *

Schröpfen,
 
1) Landwirtschaft: zur Hemmung der Entwicklung und zur Lichtung des Bestands vorgenommenes vorsichtiges Abweiden oder Abmähen der Triebspitzen zu üppig wachsender junger Saaten (z. B. Wintergetreide).
 
 2) Medizin: örtliches Ansaugen von Blut in die Haut über erkrankten Organen unter Anwendung eines Schröpfkopfs (Glas- oder Gummiglocke mit abstufbarem Unterdruck); nach Anlegen feiner Hautschnitte auch zur Ableitung von Blut mit dem Effekt eines Aderlasses (blutiges Schröpfen). Inzwischen fast vollständig durch bessere Verfahren ersetzt.
 
 3) Obst- und Gartenbau: bei harter, unnachgiebiger Rinde von Bäumen (z. B. von Steinobst) an Stamm oder Ästen im Frühjahr vorgenommene 10-15 cm lange, schräge (bis ins Kambium gehende) Einschnitte, wodurch das (zuvor gehemmte) Dickenwachstum in normaler Weise erfolgen kann.

* * *

schrọ̈p|fen <sw. V.; hat [1: mhd. schrepfen, schreffen, verw. mit ↑scharf]: 1. (Med.) Blut über einem erkrankten Organ ansaugen, um die Haut besser zu durchbluten od. das Blut durch feine Schnitte in der Haut abzusaugen. 2. (ugs.) jmdm. mit List od. Geschick unverhältnismäßig viel Geld abnehmen: sie haben ihn beim Kartenspielen ordentlich geschröpft; von jetzt ab zahlen Sie hier den doppelten Preis. Generaldirektoren muss man s. (Dürrenmatt, Grieche 61); die Kunden dieser Firma sind jahrelang geschröpft worden. 3. (Landw., Gartenbau) a) die Entwicklung zu üppig wachsender junger Saat bewusst unterbrechen; b) die Rinde von Bäumen (z. B. Steinobst) schräg einschneiden.

Universal-Lexikon. 2012.