Psy|cho|lo|gịs|mus 〈m.; -, -gịs|men; abwertend〉 Überbewertung psycholog. Erkenntnisse
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Psy|cho|lo|gịs|mus, der; -, …men:
Überbewertung der Psychologie [als Grundlage aller wissenschaftlichen Disziplinen].
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I Psychologịsmus
der, -, kritische Bezeichnung für die Anwendung psychologischer Aspekte und Erkenntnismethoden in anderen Wissenschaften als der Psychologie, auch für ausschließlich psychologische Begründungsversuche von nicht primär psychologischen Phänomenen sowie v. a. für Richtungen der Philosophie oder Psychologie, die der Psychologie die Aufgabe einer allgemeinen Grundwissenschaft zur Erklärung des Seienden zuweisen. Neben der Erkenntnispsychologie des 17.-19. Jahrhunderts (z. B. J. Locke, D. Hume, J. F. Fries) wurde ein Psychologismus v. a. von W. Wundt, C. Stumpf, vom Empiriokritizismus und Positivismus vertreten; Gegner des Psychologismus waren u. a. G. Frege und E. Husserl.
II
Psychologismus,
kritische Bezeichnung für eine philosophische Theorie, nach der die Psychologie die Grundlage aller wissenschaftlichen Disziplinen sei, da die Gegenstände und Sachverhalte, um die sich die verschiedenen Wissenschaften bemühen, ja von der menschlichen Erkenntnistätigkeit abhängig seien, diese ihrerseits aber zum Gebiet der Psychologie gehört.
Oftmals wird der Begriff Psychologismus auch benutzt, um eine Überbewertung der Psychologie ganz allgemein zum Ausdruck zu bringen.
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Psy|cho|lo|gịs|mus, der; -: Überbewertung der Psychologie [als Grundlage aller wissenschaftlichen Disziplinen]: Der berühmte Materialismus der französischen Autoren - ihre Versessenheit aufs reale Detail, ihr P., der scharfe gesellschaftskritische Blick (Zeit 6. 6. 97, 49).
Universal-Lexikon. 2012.