Akademik

Pastell
Pastellton

* * *

Pas|tẹll 〈n. 11; kurz für〉 Pastellzeichnung [<frz. pastel <ital. pastello „kleine Paste“; zu pasta „Teig, Brei“]

* * *

Pas|tẹll, das; -[e]s, -e [(frz. pastel <) ital. pastello = Farbstift, eigtl. = geformter Farbteig, Vkl. von: pasta, Paste]:
1. <o. Pl.> Technik des Malens mit Pastellfarben (1):
in P. malen.
2. mit Pastellfarben (1) gemaltes Bild.
3. Pastellfarbe (2).

* * *

Pastẹll
 
[französisch, von italienisch pastello »Farbstift«, eigentlich »geformter Farbteig«] das, -(e)s/-e, mit Pastellfarben auf Papier, Pappe oder Pergament gemaltes Bild.
 
Die Pastellmalerei ist eine Trockenmalerei. Die Pastellstifte gestatten wegen ihrer Weichheit das Übereinanderlegen mehrerer Farbschichten. Die Farbe, die nur leicht auf der Malfläche haftet, kann mit dem Finger oder einem Wischer zu feinsten Übergängen verrieben werden. Die Farben sind von hoher Leuchtkraft und verändern sich nicht bei Verwendung lichtechter Pigmente.
 
Das früheste Beispiel einer Pastellzeichnung ist eine J. Fouquet zugeschriebene Porträtstudie. Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden Pastellzeichnungen besonders im Schülerkreis von Leonardo da Vinci (G. A. Boltraffio, B. Luini). Im deutschsprachigen Raum verwendeten die Holbeins, Cranachs, Behams, G. Pencz, N. Manuel für ihre Zeichnungen zuweilen farbige Kreiden, in den Niederlanden besonders H. Goltzius. Im 17. Jahrhundert haben v. a. die Maler von Bologna (L. Carracci, G. Reni, Domenichino) Pastellzeichnungen geschaffen. In Frankreich entstand um 1620 eine Schule (u. a. D. Dumonstier); R. Nanteuil bildete ihr Verfahren aus, J. Vivien vervollkommnete es um 1700 zu einer wirklichen Pastellmalerei. Im Rokoko, dessen Geschmack die leuchtend hellen, ungesättigten Pastellfarben entsprachen, erfuhr die Pastellmalerei ihre volle Ausbildung durch die Venezianerin Rosalba Carriera, die 1720/21 in Paris war und bedeutende Nachfolger in J.-M. Nattier, J.-É. Liotard, M.-Q. de La Tour, J.-B. Perronneau und A. R. Mengs fand. Als Pastellzeichner ragen F. Boucher und J.-B. S. Chardin hervor. Hervorragende Werke der Pastellmalerei und Pastellzeichnung schufen im 19. Jahrhundert E. Delacroix, A. von Menzel, É. Manet, F. von Lenbach, O. Redon, J.-F. Millet, M. Liebermann, H. de Toulouse-Lautrec, v. a. aber E. Degas. Bis in die Gegenwart behielt das Pastell durch Künstler wie P. Klee, P. Picasso, A. Masson, H. Michaux, Matta und H. Janssen seine Bedeutung. Auch zeichnerische Tendenzen kamen im 20. Jahrhundert erneut zum Tragen (E. Munch, E. L. Kirchner).
 
Literatur:
 
G. Monnier: Das P. (a. d. Frz., Genf 1984);
 A. Handell u. L. Trainor: P.-Malerei (a. d. Engl., 1985);
 
P.-Malerei, bearb. v. G. Christy (a. d. Engl., 1992);
 B. Creevy: P.-Malerei (a. d. Engl., 1993).

* * *

Pas|tẹll, das; -[e]s, -e [(frz. pastel <) ital. pastello = Farbstift, eigtl. = geformter Farbteig, Vkl. von: pasta, ↑Paste]: 1. <o. Pl.> Technik des Malens mit Pastellfarben (1): in P. malen. 2. mit Pastellfarben (1) gemaltes Bild: der Künstler stellt -e und Aquarelle aus. 3. Pastellfarbe (2): ein zartes P.

Universal-Lexikon. 2012.