Mạch 〈n.; -, -; Phys.〉 Kennzahl für Geschwindigkeit, bezogen auf die Schallgeschwindigkeit am jeweiligen Ort zur jeweiligen Zeit; Sy Machzahl ● 1 \Mach einfache Schallgeschwindigkeit; 3 \Mach dreifache Schallgeschwindigkeit [nach dem österr. Physiker Ernst Mach, 1838-1916]
* * *
I Mach
[benannt nach dem österreichischen Physiker Ernst Mach, 1838-1916], an der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh (Pennsylvania) entwickelter Kernel für das Betriebssystem Unix.
Mach unterstützt u. a. Multitasking und Multiprocessing. Der Kernel ist frei verfügbar (Public Domain). Die Betriebssysteme Next Step und Mac OS X (Apple) basieren auf Mach.
II
Mạch,
Ernst, österreichischer Physiker und Philosoph, * Chirlitz (bei Brünn) 18. 2. 1838, ✝ Vaterstetten 19. 2. 1916; 1864 Professor für Mathematik (später auch Physik) in Graz, 1867 Professor für Experimentalphysik in Prag, 1895 erhielt er einen für ihn geschaffenen Lehrstuhl der Philosophie in Wien.
In der Physik hat Mach wichtige experimentelle Beiträge geleistet, so zur experimentellen Bestätigung des Doppler-Effekts bei Schall- und Flüssigkeitswellen. Er vervollkommnete die Stroboskopie (Aufnahmen von Luftwellen, 1873) und die Kurzzeitfotografie (Bilder von Projektilen), wodurch eine eingehende Untersuchung von schnellen, insbesondere von Überschallbewegungen möglich wurde. An diese Arbeiten Machs erinnern Bezeichnungen wie Machzahl, Machkegel und Machmeter. Andere Beiträge Machs betrafen die Optik (z. B. Untersuchung von Gangunterschieden beim Durchgang von Licht durch gefärbte Gläser, Mach-Zehnder-Interferometer) und die Sinnesphysiologie.
Ausgehend von wissenschaftshistorischen Untersuchungen (»Die Mechanik in ihrer Entwicklung. ..«, 1883) entwickelte Mach die These, die Wissenschaft sei ein historisch gewordenes Instrument des Menschen zur Bewältigung seiner Umwelt. Sie habe sich dem Prinzip der Denkökonomie zu unterwerfen: Alles ist so einfach wie möglich zu erklären. Der von Mach entwickelte Empiriokritizismus wurde sowohl in der Philosophie als auch in der Physik einflussreich; A. Einstein leitete aus Machs Kritik der newtonschen Mechanik (machsches Prinzip) Grundgedanken der allgemeinen Relativitätstheorie ab. Erkenntnistheoretisch vertrat Mach den Phänomenalismus: Eine Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Wahrgenommenem ist nicht sinnvoll; Gegenstand der Wissenschaft kann nur Wahrnehmbares sein (Ablehnung der Atomtheorie, was u. a. zu einer polemischen Auseinandersetzung mit M. Planck führte).
Machs Lehre beeinflusste den Wiener Kreis, der sich zeitweise »Verein Ernst Mach« nannte, den Austromarxismus, aber auch Schriftsteller wie H. von Hofmannsthal und R. Musil.
K. D. Heller: E. M. Wegbereiter der modernen Physik (Wien 1964);
J. Bradley: M.s Philosophie der Naturwiss. (a. d. Engl., 1974);
* * *
Universal-Lexikon. 2012.