Leọnow,
1) Alexej Archipowitsch, russischer Kosmonaut, * Listwjanka (Sibirien) 30. 5. 1934; führte als erster Mensch bei einem Raumflug ein 12-minütiges Ausstiegsmanöver in den freien Weltraum aus (18. 3. 1965, Woschod 2).
2) Leonid Maksimowitsch, russischer Schriftsteller, * Moskau 31. 5. 1899, ✝ ebenda 8. 8. 1994; kämpfte im Bürgerkrieg in der Roten Armee, war zeitweilig Vorsitzender des sowjetischen Schriftstellerverbandes sowie Abgeordneter des Obersten Sowjets (1946-58). Charakteristisch für seine Prosa ist die Verbindung gesellschaftspolitischer Thematik mit psychologischer Analyse und einer an F. M. Dostojewskij anknüpfenden psychologischen und handlungsmäßigen Komplizierung sowie die Stilisierung der Sprache, die besonders in den frühen Werken der Tradition N. W. Gogols und der »ornamentalen Prosa« verbunden ist. Seine Thematik reicht vom Gegensatz zwischen Stadt und Land über die Stellung der Intelligenzija bis zu Problemen der Industrialisierung und der Kriegs- und Aufbaujahre. Die zwischen 1935-50 verfassten Dramen wirken v. a. durch ihre subtile psychologische Darstellung.
Werke: Romane: Barsuki (1924; deutsch u. a. als Die Dachse); Vor (1928; veränderte Fassung 1959; deutsch Der Dieb); Sot' (unselbstständig 1930, Buchausgabe 1931; deutsch u. a. als Das Werk im Urwald); Skutarevskij (1932; deutsch Professor Skutarewski); Doroga na okean (1936; deutsch Weg zum Ozean); Russkij les (1953; deutsch Der russische Wald); Piramida, 2 Bände (1994).
Erzählungen: Konec melkovo čeloveka (1924; deutsch Des kleinen Mannes Ende); Evgenija Ivanovna (1964; deutsch).
Drama: Lenuška (1943).
Schauspiel: Zolotaja kareta (1946; deutsch Die goldene Kutsche).
Ausgaben: Sobranie sočinenij, 10 Bände (1981-84); Gesammelte Prosa in Einzelausg., 7 Bände (1965-70).
Universal-Lexikon. 2012.