Akademik

Eminescu
Eminẹscu,
 
Mihai, eigentlich M. Eminovici [e'minovitʃ], rumänischer Dichter, * Botoşani 15. 1. 1850, ✝ Bukarest 15. 6. 1889; gilt als rumänischer Nationaldichter. Eminescu studierte 1869-74 Philosophie in Wien und Berlin; arbeitete als Bibliothekar, Volksschulinspektor und Zeitungsredakteur. Im Alter von 33 Jahren fiel Eminescu in geistige Umnachtung. Von seinen zahlreichen, viele Gattungen (Gedichte, Erzählungen, Märchen, Essays) umfassenden literarischen Entwürfen konnte er nur wenige ausführen; von diesen wiederum ist nur ein kleiner Teil zu seinen Lebzeiten erschienen (»Poezii«, 1883; deutsch »Gedichte«). Besonderen Anklang fanden wegen ihres elegischen Tones und ihrer Musikalität die Liebes- und Naturgedichte sowie die von tiefer Melancholie, von Weltschmerz und Todessehnsucht beherrschte Gedankenlyrik. Als Eminescus Meisterwerk gilt das Poem »Luceafărul« (1883, deutsch »Der Abendstern«), in dem Motive der einheimischen Märchenliteratur und romantische, vom Pessimismus A. Schopenhauers geprägte Gedanken verbunden sind.
 
Ausgaben: Opere, herausgegeben von D. S. Perpessicius, auf zahlreiche Bände berechnet (1939 ff.).
 
Gedichte, übersetzt und ausgewählt von A. Margul-Sperber (1964); Märchen, übersetzt von W. Aichelburg (1972); Gedichte (1989).
 
Literatur:
 
G. Călinescu: Das Leben M. E.s (a. d. Rumän., Bukarest 1967);
 
Caietele M. E. Studii, articole, note, documente, iconografie şi bibliografie, hg. v. M. Bucur, 5 Bde. (Bukarest 1972-80);
 T. Arghezi: E. (Bukarest 1973);
 
Wechselwirkungen in der dt. u. rumän. Geisteswelt am Beispiele M. E.s, hg. v. E. J. Tetsch (1977);
 I. E. Petrescu: E. şi mutaţiile poeziei româneşti (Cluj-Napoca 1989).
 

Universal-Lexikon. 2012.