Akademik

Länderkunde
Lạ̈n|der|kun|de 〈f. 19; unz.〉 Hauptgebiet der Geografie, Wissenschaft von den geograf. Eigenarten der Länder

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Lạ̈n|der|kun|de, die:
1. <o. Pl.> Teilgebiet der Geografie, das sich mit der Erforschung u. Darstellung der geografischen Gegebenheiten u. Eigenarten von Ländern befasst.
2. Werk über Länderkunde (1).

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Länderkunde,
 
Choretik, Teil der Geographie, der sich im Gegensatz zur allgemeinen Geographie mit der Erforschung und Darstellung von bestimmten Teilräumen der Erdoberfläche, von Staaten, Ländern, Länderteilen oder größeren zusammenhängenden Räumen, Kulturerdteilen, auch Meeresgebieten, befasst. Die Länderkunde soll, über eine bloße Stoffsammlung hinausgehend, den Zusammenhang aller wesentlichen geographischen Erscheinungen aufzeigen und den individuellen Charakter des betreffenden Raumes herausarbeiten.
 
Die im Gegensatz zu den topographisch-historisch-statistischen Staatenkunden des 17. und 18. Jahrhunderts stehende länderkundliche Darstellung baute im 19. Jahrhundert v. a. auf C. Ritter auf; sie wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem umfassenden, alle Teilaspekte der geographischen Erscheinungen berücksichtigenden System erweitert. Dieses von A. Kirchhoff (1884) angeregte und besonders von A. Hettner ausgebaute länderkundliche Schema (Abfolge: Geologie, Geomorphologie, Klima, Böden, Vegetation, Tierwelt, Siedlung, Landnutzung, Verkehr u. a.; abschließend eine regionale Gliederung) wurde jedoch seit den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts stark infrage gestellt: Man warf der Länderkunde mangelndes Problembewusstsein und reine Kompilation vor und forderte die Herausarbeitung dominanter Faktoren (wie in der »Dynamischen Länderkunde« von H. Spethmann, 1928) oder auch subjektives künstlerisches Einfühlungsvermögen (u. a. »Landschaft und Seele« von E. Banse, 1928). T. Kraus gab in seinem Buch »Das Siegerland,. ..« (1931) ein erstes Beispiel einer modernen, umfassenden Länderkunde, wie sie heute, in Anlehnung an den angloamerikanischen Begriff »regional geography«, auch regionale Geographie genannt wird. Moderne Länderkunde stellt dann im Sinne der sich im Raum vollziehenden Prozesse und Interaktionen die sozial- und wirtschaftsräumliche Dynamik in den Mittelpunkt, wobei auch Fragen der Raumordnung, der Landespflege und der Entwicklungsprognose berücksichtigt werden. Angesichts der Fülle des aufzuarbeitenden Materials wird Länderkunde oft als Gemeinschaftsarbeit betrieben. (Landeskunde)
 
Literatur:
 
Beitr. zur Theorie u. Methode der L., hg. v. J. Bähr u. a. (1981).
 

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Lạ̈n|der|kun|de, die <o. Pl.>: Teilgebiet der Geographie, das sich mit der Erforschung u. Darstellung der geographischen Gegebenheiten u. Eigenarten von Ländern befasst.

Universal-Lexikon. 2012.