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Hämolyse
Hä|mo|ly|se 〈f. 19; unz.; Med.〉 Austreten des roten Blutfarbstoffes aus den Blutkörperchen u. blutige Verfärbung des Blutwassers durch Auflösung der roten Blutkörperchen [<grch. haima „Blut“ + lysis „Auflösung“]

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Hä|mo|ly|se [hämo- u. -lyse], die; -, -n: Blutgift.

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Hä|mo|ly|se, die; -, -n <meist Pl.> [Lyse] (Med.):
Auflösung der roten Blutkörperchen durch Austritt des roten Blutfarbstoffs infolge Einwirkung von Blutgiften.

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Hämolyse
 
[zu griechisch lýsis »Lösung«, »Auflösung«] die, -/-n, Auflösung der Zellmembran der roten Blutkörperchen mit Austritt des Blutfarbstoffs (Hämoglobin) ins Blut. Das deckfarbenartige (undurchsichtige) Blut wird hierdurch lackartig (durchsichtig). Bei Überschreitung des im Rahmen der Blutmauserung stattfindenden natürlichen Abbaus (physiologische Hämolyse) kommt es zur Hämoglobinämie, gegebenenfalls mit Ausscheidung von Hämoglobin im Harn (Hämoglobinurie), bei Überschreitung der Kapazität des Knochenmarks, den Zerfall durch Mehrbildung von roten Blutkörperchen zu kompensieren, zu hämolytischer Anämie, durch übermäßigen Bilirubinanfall auch zu hämolytischer Gelbsucht. Ursachen einer gesteigerten Hämolyse sind v. a. mechanische Schädigungen der roten Blutkörperchen (z. B. bei großen Blutergüssen, Lungeninfarkt, auch bei Herzklappenfehlern, -prothesen, Marschhämoglobinurie), osmotische Veränderungen im Blut (z. B. durch Ertrinken in Süßwasser), genetisch bedingte Defekte der roten Blutkörperchen (Hämoglobinopathien), immunologische Vorgänge (z. B. Rhesusunverträglichkeit bei der Neugeborenengelbsucht) oder allergische Reaktionen (z. B. auf Arzneimittel) und die Einwirkung von Hämolysinen. Zu ihnen gehören Antikörper, die sich im Blutserum bei Einspritzen fremder Blutkörperchen bilden, Hämolysegifte einschließlich bakterieller hämolysierender Enzyme (Streptolysin, Staphylolysin), Blutgifte pflanzlicher (z. B. Saponine) und tierischer (Schlangengifte) Herkunft und Chemikalien (z. B. Kalium- und Natriumchlorat, Nitro- und Dinitrobenzol, auch Säuren und Laugen). Ursachen einer Hämolyse durch Hämolysine sind dementsprechend v. a. Infektionen, Vergiftungen und Transfusionszwischenfälle (Blutgruppenunverträglichkeit). - Bei akutem Blutzerfall kommt es zur hämolytischen Krise.

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Hä|mo|ly|se, die; -, -n <meist Pl.> [↑Lyse] (Med.): Auflösung der roten Blutkörperchen durch Austritt des roten Blutfarbstoffs infolge Einwirkung von Blutgiften; Erythrolyse, Erythrozytolyse.

Universal-Lexikon. 2012.