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Einheitspartei
Ein|heits|par|tei 〈f. 18durch Zusammenschluss zweier Parteien neu gebildete Partei; →a. SED

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Ein|heits|par|tei, die (Politik):
bestimmende politische Partei in einem Einparteiensystem:
Sozialistische E. Deutschlands (DDR; im Jahr 1946 durch Zusammenschluss von SPD u. KPD entstandene Partei; Abk.: SED).

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Einheitspartei,
 
vielgestaltiger Typ einer Partei, gebildet im Zuge der Vereinigung ursprünglich selbstständiger Parteien, oft (aber nicht zwingend) der politische Willensträger eines Einparteiensystems, die herrschende Staatspartei einer Diktatur. Ziel der Einheitspartei ist es, gleichgerichtete oder verwandte politische Kräfte zu bündeln und damit bei der Erringung der Macht in einem Staat eine größere Durchschlagskraft zu entwickeln oder ein diktatorisches oder autoritäres Herrschaftssystem zu stützen. In einem solchen System ist die Einheitspartei als Kader- oder Massenpartei, unterstützt von gleichgeschalteten Massenorganisationen, Instrument der herrschenden Kräfte zur Organisation und Führung des politischen Lebens.
 
Nach der starken politischen Auffächerung der Arbeiterbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, besonders jedoch unter dem Eindruck faschistischer und rassistisch-nationalistischer Diktaturen, verstärkte sich im sozialistischen Parteienfeld die Idee der Einheitspartei. Im Zuge der Eingliederung von mitteleuropäischen Staaten sowie der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg in das sowjetische Herrschaftsgebiet benutzten die Kommunisten die Idee der Einheitspartei zur Einschmelzung v. a. der Sozialdemokraten in eine von ihnen dominierte Partei (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) und damit zur Errichtung einer von ihnen gesteuerten Einparteienherrschaft. Nach der Entkolonialisierung entstanden in Asien und Afrika vor dem Hintergrund ethnischer, wirtschaftlicher und sozialer Spannungen zunächst in vielen Staaten Einheitsparteien. Die Politik der entsprechenden Einparteiensysteme führte in einem großen Teil der betroffenen Länder zu mehr oder weniger tief greifenden Demokratisierungsbestrebungen.

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Ein|heits|par|tei, die: in der Fügung Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (DDR; im Jahr 1946 durch Zusammenschluss von SPD u. KPD entstandene Partei; Abk.: SED).

Universal-Lexikon. 2012.