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Enzyklika
päpstlicher Erlass; Bulle (fachsprachlich)

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En|zy|kli|ka 〈f.; -, -kli|ken〉 päpstl. Erlass, Rundschreiben [zu grch. enkyklios „im Kreise laufend“; → Zyklus]
Die Buchstabenfolge en|zy|kl... kann in Fremdwörtern auch en|zyk|l... getrennt werden.

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En|zy|k|li|ka [auch: …'t̮sʏk… ], die; -, …ken [zu spätlat. encyclicus = zirkulierend, Rund-, zu griech. egkýklios = rund, im Kreise gehend, zu: kýklos, Zyklus]:
nach den Anfangsworten zitiertes päpstliches Rundschreiben, das eine Stellungnahme zu aktuellen Fragen enthält.

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Enzyklika
 
[zu griechisch enkýklios epistole̅́ »allgemeiner Rundbrief«] die, -/...ken, lateinisch Epịstula encyclica oder Lịtterae encyclicae, katholisches Kirchenrecht: gedrucktes Rundschreiben des Papstes. In der alten Kirche hießen die Rundschreiben der Bischöfe, die heutigen Hirtenbriefe, Enzykliken; auf päpstlichem Schreiben wurde der Ausdruck seit dem 7. Jahrhundert angewandt und ist seit dem 18. Jahrhundert für sie üblich. Die Enzyklika, früher an die Bischöfe gerichtet, wird heute an die Bischöfe und an die Gläubigen adressiert; seit Johannes XXIII. wird bei Enzykliken mit allgemeinem Inhalt die Adressierung an »alle Menschen guten Willens« hinzugefügt. Die amtliche Erstfassung der Enzykliken ist meist in lateinischer Sprache gehalten (Ausnahme z. B. »Mit brennender Sorge«, 1937), Übersetzungen in die wichtigsten modernen Sprachen werden gegeben. Die Enzyklika wird nach den Anfangsworten zitiert; sie behandelt theologische und philosophische Hauptfragen, seelsorgliche Aufgaben, die katholische Staats-, Wirtschafts- und Soziallehre. Die Enzykliken sind nach wie vor bedeutsame Dokumente der kirchlichen Verkündigung (z. B. »Humanae vitae«, 1968, »Laborem exercens«, 1981, »Veritatis splendor«, 1993).
 
Eine Enzyklika besitzt in der Regel nur eine disziplinäre, keine unfehlbare Lehrautorität; ausgenommen wäre nur der bisher noch nicht eingetretene Fall, dass der Papst in einer Enzyklika »ex cathedra« sprechen würde.
 
Ausgabe: Acta Apostolicae Sedis (seit 1909; vorher: Acta Sanctae Sedis). Deutsche Übersetzungen in der Reihe: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls (seit 1975), herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn.
 

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En|zy|kli|ka [ɛn'tsy:klika, auch: ...'tsʏk...], die; -, ...ken [zu spätlat. encyclicus = zirkulierend, Rund-, zu griech. egkýklios = rund, im Kreise gehend, zu: kýklos, ↑Zyklus]: nach den Anfangsworten zitiertes päpstliches Rundschreiben, das eine Stellungnahme zu aktuellen Fragen enthält: Das Konzil ... bestätigte die E. von Pius XII. (St. Frank [Übers.], Mann 122); bei der Interpretation der umstrittenen E. „Humanae vitae“ von Papst Paul VI. zum Verbot künstlicher empfängnisverhütender Mittel (MM 4. 10. 80, 4).

Universal-Lexikon. 2012.