Adressieren
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Ad|res|sie|rung, die; -, -en:
das Adressieren.
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Adressierung
[engl. addressing], bei der Programmierung das Zuweisen einer Speicheradresse bzw. das Verweisen auf eine Adresse. Damit wird der Ort angegeben, an dem ein bestimmter Wert, beispielsweise ein Operand, gespeichert werden soll bzw. wo ein bestimmter Wert zu finden ist, auf den zwecks Weiterverarbeitung zugegriffen werden soll.
Man unterscheidet verschiedene Adressierungsarten, je nachdem, wie die physikalische Adresse eines Wertes im Speicher ermittelt wird:
- Bei der unmittelbaren Adressierung wird nicht auf einen Speicher zugegriffen, sondern direkt der Wert angegeben, der weiterverarbeitet werden soll. Diese Art der Adressierung ist nur für bestimmte Operanden zulässig.
- Bei der absoluten oder direkten Adressierung wird die numerische Position im Arbeitsspeicher, also die tatsächliche physikalische Adresse, angegeben. Diese Art der Adressierung wird vor allem bei der Programmierung benötigt.
- Bei der indirekten Adressierung wird auf eine Adresse verwiesen, in der die physikalische Adresse gespeichert ist.
- Bei einer indizierten Adressierung wird die Adresse berechnet, und zwar aus der Summe der im Adressteil angegebenen Adresse und des Inhalts eines speziellen Indexregisters.
- Bei der relativen Adressierung wird angegeben, wo sich eine Adresse im Verhältnis zu einem Ausgangspunkt (der Basisadresse) befindet. Dieses Verfahren wird bei der Segment-Offset-Adressierung benutzt; es ermöglicht eine effektive Nutzung des Speichers, die Lücken vermeidet. Der Arbeitsspeicher ist dabei in Segmente unterteilt. Diese Einteilung lässt sich mithilfe von relativen Adressen flexibel handhaben. Die PC-relative Adressierung, eine Sonderform der relativen Adressierung, gibt eine Adresse an, die in einer bestimmten Relation zum gerade bearbeiteten Befehl steht. Die Abkürzung PC steht hier für Program Counter (dt. Programmzähler). Die PC-relative Adressierung wird häufig bei Sprüngen zur Bestimmung des Sprungziels und bei der Parameterübergabe verwendet.
- Bei der symbolischen Adressierung wird die Adresse nicht mit einem numerischen Wert, sondern mit einem frei (meist nach mnemonischen Gesichtspunkten; Mnemonik) gewählten Namen bezeichnet. Bei der Übersetzung des Programms wird die symbolische Adresse dann durch die absolute Adresse ersetzt (Assembler).
- Von virtueller oder logischer Adressierung spricht man dann, wenn der Benutzer auf einen virtuellen Arbeitsspeicher zugreift, also auf Adressen, die sich nicht im Hauptspeicher befinden. Die den virtuellen Adressen entsprechenden physikalischen Adressen werden vom Betriebssystem vergeben, welches die jeweils aktuell benötigten Speicherbereiche von einem Externspeicher in den Hauptspeicher lädt bzw. in den Externspeicher auslagert.
Universal-Lexikon. 2012.