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Biometrie
Bio|me|trie auch: Bio|met|rie 〈f. 19; unz.〉 Erfassung von Mess- u. Zahlenwerten innerhalb der Biologie [<Bio... + ...metrie]

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Bio|me|t|rie, Bio|me|t|rik, die; -:
[Lehre von der] Anwendung mathematischer Methoden zur zahlenmäßigen Erfassung, Planung u. Auswertung von Experimenten in Biologie, Medizin u. Landwirtschaft (z. B. zur Körpermessung).

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Biometrie
 
[griech. bios »Leben« und metron »Maß«], im weiteren Sinne die Lehre von der Anwendung mathematischer oder statistischer Methoden auf Mess- und Zählwerte in allen Bereichen der Biologie, Medizin und Landwirtschaft. Im Zusammenhang mit Computern bezieht sich der Ausdruck auf die automatische Überprüfung der Identität von Personen anhand ihrer physiologischen Merkmale. Ziel ist es, wirklich nur Merkmale zu berücksichtigen, die ausschließlich bei einem einzigen Menschen zu finden sind, und ihn somit eindeutig charakterisieren. Ein biometrisches System ist im Wesentlichen ein System der Mustererkennung.
 
Die körperlichen Merkmale werden zunächst unter Standardbedingungen mit Sensoren oder Scannern erfasst. Die so erhaltenen Daten werden nun mithilfe mathematischer Methoden abstrahiert und als Referenzmuster für spätere Erkennungsvorgänge abgespeichert. Beim Erkennungsvorgang werden die körperlichen Merkmale der anwesenden Person ebenfalls digital erfasst, elektronisch weiterverarbeitet und anhand eines Vergleichsalgorithmus mit den Referenzmerkmalen verglichen.
 
In der Biometrie unterscheidet man statische und dynamische Verfahren. Erstere basieren auf unveränderbaren körperlichen Charakteristika wie den Gesichtszügen (Gesichtserkennung), dem Fingerabdruck, der Regenbogenhaut oder der Netzhaut des Auges, der Handgeometrie etc. Den dynamischen Verfahren liegen dagegen verhaltenstypische Merkmale zugrunde, die willentlich beeinflusst werden können, wie etwa die Stimme, Unterschrift oder Lippenbewegung.
 
Die Biometrie hat einige wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden des Identitätsnachweises, wie PINs, Passwörter oder Chip-Karten. PINs und Passwörter werden leicht vergessen, Chip-Karten können gestohlen, verloren oder schlicht vergessen werden. Die Biometrie ist daher eine sich stark entwickelnde Technologie, deren potenzielle Einsatzgebiete überall dort liegen, wo es darum geht, unberechtigten Personen den Zugang zu Räumen oder Daten zu verwehren. Bei allen Vorteilen sind die Methoden der Biometrie jedoch datenschutzrechtlich nicht unproblematisch, da neben der erwünschten Authentifizierung von Personen (Ist der Anwesende der, der zu sein er vorgibt?) prinzipiell auch eine Identifizierung der Person (Wer ist der Anwesende?) möglich ist.
 
TIPP:
 
Viele biometrische Verfahren befinden sich derzeit noch in der Entwicklung. Vor dem Einsatz sollte daher genau geprüft werden, wie zuverlässig die Erkennung funktioniert. Erhebliche Probleme bestehen vor allem bei der Gesichtserkennung.

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Bio|me|trie, die; -, Bio|me|trik, die; -: [Lehre von der] Anwendung mathematischer Methoden zur zahlenmäßigen Erfassung, Planung u. Auswertung von Experimenten in Biologie, Medizin u. Landwirtschaft.

Universal-Lexikon. 2012.