Bench|mark 〈[bɛ̣ntʃ-] f. 10; EDV〉 Maßeinheit zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit von Computern [engl., „Nivellierungszeichen“ (z. B. an Messlatten), zu bench „Schicht“ + mark „Zeichen“]
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Bench|mark ['bɛnt̮ʃmark , …ma:ɐ̯k ], die; -, -s od. der; -s, -s [engl. benchmark] (bes. Wirtsch.):
Maßstab für den Vergleich von Leistungen.
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I Benchmark
Benchmark
[dt. »Maßstab«] der, ein Maßstab, mit dem die Leistungsfähigkeit von Computern oder Computerbestandteilen verglichen wird; häufig auch die Bezeichnung für den angewandten Vergleichstest oder für den Zahlenwert, der das Testergebnis für einen Testteilnehmer ausdrückt. Gegenstand von Benchmark-Tests sind vor allem Hardware-Komponenten (z. B. Festplatten, Grafikkarten, Prozessoren) und Komplettsysteme (z. B. ein bestimmter Computer), aber auch Software-Pakete (z. B. Betriebssysteme). Verglichen wird meist die Geschwindigkeit, mit der verschiedene Testkandidaten eine bestimmte Aufgabe durchführen, z. B. wie viele Bilder eine Grafikkarte pro Sekunde verarbeitet, manchmal werden auch die Zuverlässigkeit und die Präzision der Aufgabenbearbeitung berücksichtigt. Als Testergebnisse werden entweder charakteristische Messergebnisse angegeben oder nach einem komplexen System ermittelte Punktwerte, wobei die Leistung als umso besser bewertet wird, je höher die Mess- bzw. Punktwerte sind. Beliebt ist die grafische Darstellung der Testergebnisse mithilfe von Balkendiagrammen. Um für alle Testkandidaten gleiche Bedingungen zu gewährleisten, ermittelt bei Hardware Benchmarks ein und dasselbe Referenzprogramm für alle Teilnehmer die Testwerte, Software Benchmarks laufen möglichst unter gleichen Hardware-Bedingungen und mit identischen Daten ab.
Die Entwicklung von aussagekräftigen, objektiven Benchmarks bzw. Benchmark-Tests ist sehr schwierig: Zum einen bestimmen gewöhnlich nicht eine oder wenige getestete Komponenten, sondern das komplexe Zusammenspiel aller Bestandteile die Leistungsfähigkeit. So müssen bei einem Computer Prozessor, RAM, Taktfrequenz, Bus, Festplatte, Grafikkarte und Gerätetreiber aufeinander abgestimmt sein; auch die Koordination zwischen Hard- und Software ist von Belang. Dieses Zusammenspiel wird aber nur ansatzweise getestet. Zum anderen entsprechen die Testaufgaben oft nur ungenügend den praktischen Einsatzbedingungen.
Ein bekanntes Benchmark-Programm ist SPEC.
TIPP:
Den »nackten« Zahlen von Benchmark-Tests sollte man mit Vorsicht begegnen. Manche Hersteller modifizieren ihr Produkt so, dass es bei anerkannten Benchmark-Tests besser abschneidet als Konkurrenzprodukte, ohne dass deren praxisrelevante Leistungsfähigkeit erreicht wird, und benutzen die Benchmark-Ergebnisse zu Werbezwecken.
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Universal-Lexikon. 2012.