Akademik

Ambo
Ạm|bo1 〈m.; -s, -s od. Ạm|ben; österr.〉 = Ambe (1)
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Ạm|bo2 〈m.; -s, -bo|nen〉 erhöhtes Lesepult in frühchristlichen Kirchen, Vorläufer der Kanzel; oV Ambon [<grch. ambon, zu ambainein, anabainein „hinaufsteigen“]

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1Ạm|bo, der; -s, -s u. …ben [ital. ambo < lat. ambo = beide] (österr.):
a) (Math.) Verbindung zweier Größen in der Kombinationsrechnung;
b) Lottotreffer mit zwei gezogenen Nummern.
2Ạm|bo, der; -s, -s, Ạm|bon, der; -s, Ambonen [kirchenlat. ambo < (spät)griech. ámbōn]:
erhöhtes Pult in christlichen Kirchen für gottesdienstliche Lesungen.

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I
Ạmbo
 
[griechisch ámbōn »erhöhter Rand«] der, -s/...'bonen, in frühchristlichen und mittelalterlichen Kirchen die von einer Brüstung aus Stein oder Holz umgebene erhöhte Plattform, die der Verlesung der Epistel oder des Evangeliums, der Predigt oder dem Vorsingen diente; bisweilen auch doppelt vorhanden; in der Regel von Osten oder über symmetrische Treppenanlagen zugänglich; Aufstellung auf der Mittelachse des Baus oder vor den Mittelschiffarkaden; bei Ausbildung von Altar- oder Chorschranken in Verbindung mit diesen. In Deutschland ist nur der von Kaiser Heinrich II. gestiftete Ambo im Aachener Dom erhalten; er stand ursprünglich im Oktogon. Die Funktion des Ambos wurde vom 13. Jahrhundert an von der Kanzel übernommen.
 
Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil kam es in der katholischen Kirche zu einer Rückbesinnung auf den Ambo als den Ort der Schriftlesungen und der Predigt. Als Ambos dienen heute einfache Lesepulte; Pultdecken in den liturgischen Farben kennzeichen ihn als liturgischen Ort.
 
II
Ạmbo,
 
Ovạmbo, Volk der Bantu-Sprachgruppe mit rd. 880 000 Menschen in den Savannen des südwestlichen Afrika, in Südangola (vier Stämme) und besonders Namibia (acht Stämme). Im 16. Jahrhundert wanderten sie von Nordosten in ihr heutiges Wohngebiet ein und stellen in Namibia mit (1991) 665 000 Personen nahezu die Hälfte der Bevölkerung. Fast 80 % der Ambo gehören christliche Kirchen an. Die größten der namibischen Ambostämme sind die Kwanyama und die Ndonga, deren Dialekte zu Schriftsprachen entwickelt wurden und in Ovamboland als Amtssprachen gelten. Die Frauen betreiben Hackbau (besonders Hirse), die Männer halten Rinder oder sind als Wanderarbeiter im Bergbau tätig. Polygamie ist noch heute üblich; jede Frau hat innerhalb des Familiengehöfts ihr eigenes Haus. In der Verwandtschaft gilt die matrilineare Linie.
 
Literatur:
 
V. Lebzelter: Rassen u. Kulturen in Südafrika, Bd. 2 (1934);
 C. Estermann: The ethnography of Southwestern Angola (New York 1976).
 

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1Ạm|bo, der; -s, -s u. ...ben [ital. ambo < lat. ambo = beide] (österr.): Doppeltreffer beim Lotto.
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2Ạm|bo, der; -s, -s, Ạm|bon, der; -s, Ambonen [kirchenlat. ambo < (spät)griech. ámbōn]: Lektionar (2).

Universal-Lexikon. 2012.