a) (geschriebene, gedruckte) Reihe nebeneinanderstehender Wörter eines Textes, Zahlen [in einer Tabelle] o. Ä.:
die erste Zeile, die ersten zwei Zeilen eines Gedichts; auf der letzten Seite stehen nur drei Zeilen; der Brief war nur wenige Zeilen lang; eine neue Zeile anfangen; jeweils die erste Zeile einrücken; er schickte ihr ein paar Zeilen (eine kurze Mitteilung, einen kurzen Brief); davon habe ich noch nicht eine Zeile (noch gar nichts) gelesen; sie hat das Buch [von der ersten] bis zur letzten Zeile (ganz) gelesen; einen Text Zeile für Zeile durchgehen.
Zus.: Gedichtzeile, Verszeile;
☆ zwischen den Zeilen lesen: aus einem Text auch das herauslesen, was nicht ausdrücklich gesagt wird:
bei einem Reiseprospekt sollten Sie immer zwischen den Zeilen lesen.
b) Reihe gleichartiger, nebeneinanderstehender Dinge (besonders Gebäude, Bäume):
eine Zeile von Häusern, Bäumen.
Zus.: Häuserzeile.
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Zei|le 〈f. 19〉
1. Reihe, mehrere aneinandergereihte Gegenstände (Häuser\Zeile)
2. Reihe von nebeneinanderstehenden Wörtern (Druck\Zeile, Vers\Zeile)
● eine \Zeile Semmeln mehrere zusammenhängende S.; ich bin überzeugt, dass er von dem Buch, dem Manuskript noch nicht eine (einzige) \Zeile gelesen hat; fünf \Zeilen Zwischenraum; fünfte \Zeile von oben; neue \Zeile! (Angabe beim Diktieren); ein paar \Zeilen an jmdn. schreiben 〈fig.〉 einen kurzen Brief, eine Karte; etwas zwischen den \Zeilen lesen 〈fig.〉 aus den Andeutungen in einem Brief, Artikel o. Ä. erraten [<spätmhd. zile „Gasse“ <mhd. zile <ahd. zila „Reihe, Linie“ <germ. *ti-, Grundbedeutung „abgeteilte Reihe“]
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1. geschriebene, gedruckte Reihe von nebeneinanderstehenden Wörtern eines Textes:
die erste Z., die drei ersten -n eines Gedichtes;
der Brief war nur wenige -n lang, hatte nur wenige -n;
eine Z. streichen;
beim Lesen eine Z. auslassen;
jeweils die erste Z. einrücken;
eine neue Z. anfangen;
jmdm. ein paar -n (eine kurze schriftliche Mitteilung, einen kurzen Brief o. Ä.) schreiben;
davon habe ich noch nicht eine Z. (noch gar nichts) gelesen;
sie hat das Buch [von der ersten] bis zur letzten Z. (ganz) gelesen;
einen Text Z. für Z. durchgehen;
einen Text mit zwei -n Abstand (mit doppeltem Zeilenabstand) schreiben;
☆ zwischen den -n lesen (in einem Text auch etw. nicht ausdrücklich Gesagtes, etw. verhüllt Ausgedrücktes erkennen, verstehen);
zwischen den -n stehen (in einem Text auf eine indirekte, nicht jedem ohne Weiteres verständliche Weise zum Ausdruck kommen).
2. meist längere Reihe gleichmäßig nebeneinanderstehender, nebeneinander angeordneter, gewöhnlich gleichartiger, zusammengehörender Dinge:
mehrere -n kleiner Häuser;
die einzelnen -n (Fernsehtechnik; Reihen von Rasterpunkten) des Fernsehbildes.
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I Zeile
[althochdeutsch zila, wohl eigentlich »abgeteilte Reihe«],
2) Fernsehtechnik: bei der Wiedergabe des Fernsehbildes auf dem Leuchtschirm der Bildröhre vom Elektronenstrahl »geschriebene« horizontale Linie. Die Zeilendauer ist die vom Beginn einer Zeile bis zum Beginn der zeitlich folgenden Zeile benötigte Zeit; davon entfallen etwa 80 % auf den sichtbaren Hinlaufteil, etwa 20 % auf den dunkel getasteten Zeilenrücklauf (horizontale Austastlücke, Austastsignal).
II
Zeile,
Texte, Tabellen: in einem Textverarbeitungsprogramm Zeichen, die auf einer waagerechten Linie angeordnet und von der nächsten Zeile durch einen festen Abstand (Zeilenabstand) getrennt sind. Bei Tabellenkalkulationsprogrammen bedeutet Zeile eine Reihe nebeneinander angeordneter Zellen in einem Tabellenblatt. Bei Datenbankprogrammen entspricht eine Zeile einem Datensatz. Zeilen sind das Komplement zu Spalten.
III
Zeile,
Bildschirme: waagerechte Reihe aus Bildpunkten. Sie stellt gemeinsam mit zahlreichen weiteren derartigen Reihen, die parallel zu ihr liegen, das Bild dar.
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Zei|le, die; -, -n [mhd. zīle, ahd. zīla, wohl verw. mit ↑Zeit u. eigtl. = abgeteilte Reihe]: 1. geschriebene, gedruckte Reihe von nebeneinander stehenden Wörtern eines Textes: die erste Z., die drei ersten -n eines Gedichtes; der Brief war nur wenige -n lang, hatte nur wenige -n; eine Z. unterstreichen, umstellen, streichen; beim Lesen eine Z. auslassen; jeweils die erste Z. einrücken; eine neue Z. anfangen; jmdm. ein paar -n (eine kurze schriftliche Mitteilung, einen kurzen Brief o. Ä.) schreiben, schicken, hinterlassen; haben Sie besten Dank für Ihre -n (für Ihren Brief o. Ä.); er hat mir keine Z. (überhaupt nicht) geschrieben; davon habe ich noch nicht eine Z. (noch gar nichts) gelesen; Der Stil war knapp ..., Moltkes Vorbild schimmerte aus jeder Z. (Niekisch, Leben 172); sie hat das Buch [von der ersten] bis zur letzten Z. (ganz) gelesen; einen Text Z. für Z. durchgehen; in der fünften Z. von oben; etw. auf der Schreibmaschine mit zwei -n Abstand (mit doppeltem Zeilenabstand) schreiben; *zwischen den -n lesen (in einem Text auch etw. nicht ausdrücklich Gesagtes, etw. verhüllt Ausgedrücktes erkennen, verstehen): Ich bin zu alt für die Aufgabe. Es steht zwar nicht so da, aber es ist laut und deutlich zwischen den -n zu lesen (Ruark [Übers.], Honigsauger 495); zwischen den -n stehen (in einem Text auf eine indirekte, nicht jedem Leser ohne weiteres verständliche Weise zum Ausdruck kommen): Es war ... von einem Mangel an Angriffsgeist die Rede. Das Wort Feigheit war nicht benutzt, aber es stand zwischen den -n (Gaiser, Jagd 123). 2. meist längere Reihe gleichmäßig nebeneinander stehender, nebeneinander angeordneter, gewöhnlich gleichartiger, zusammengehörender Dinge: mehrere -n junger Bäume, kleiner Häuser; Sie hatten eine Z. von Gärtchen hinter sich (Gaiser, Jagd 130); An der schaurigen Z. gläserner Versicherungsklötze vorbei (Lenz, Brot 159); Durch sorgfältige Planung ließ sich jedoch alles in einer Z. (Küchenzeile) unterbringen (Wohnfibel 24); ... zogen sie in ein anderes Tal, der Alte voran, die anderen hinterdrein in gestreckter Z. (Th. Mann, Joseph 588); die einzelnen -n (Fernsehtechnik; Reihen von Rasterpunkten) des Fernsehbildes.
Universal-Lexikon. 2012.