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Tiger
Ti|ger ['ti:gɐ], der; -s, -:
großes Raubtier von rotbrauner Färbung mit schwarzen Streifen, das in Asien zu Hause ist:
die Zahl der frei lebenden Tiger ist dramatisch gesunken.

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Ti|ger 〈m. 3
1. 〈Zool.〉 Großkatze, deren gelbliches Fell eine typische dunkle Querstreifung zeigt u. die gelegentlich auch dem Menschen gefährlich wird: Panthera tigris
2. 〈fig.; umg.; kurz für〉 Tigerstaat
[<mhd. tigertier <ahd. tigirtior <lat. tigris <grch. tigris <altpers. tigri „Pfeil“]

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Ti|ger , der; -s, - [verdeutlichend mhd. tigertier, ahd. tigiritior < lat. tigris < griech. ti̓gris]:
1. (in Asien heimisches, zu den Großkatzen gehörendes) sehr kräftiges, einzeln lebendes Raubtier von blass rötlich gelber bis rotbrauner Färbung mit schwarzen Querstreifen.
2. (ugs.) Katze mit Tigerfärbung; getigerte Katze.

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I
Tiger
 
[althochdeutsch tigiritior, eigentlich (verdeutlichend) »Tigertier«, von lateinisch tigris, griechisch tígris, wohl aus dem Iran.], Panthera tigris, mit bis 2,8 m Körperlänge (Schwanzlänge 60-95 cm) und bis fast 300 kg Körpergewicht die größte Katzenart; über die systematische Stellung des Tigers besteht keine Übereinstimmung; manche Autoren stellen den Tiger in die Gattung Neofelis und damit in die engere Verwandtschaft zum Nebelparder. - Der seit dem Pleistozän bekannte Tiger lebt v. a. in den Wäldern Südwest- bis Ostasiens (einschließlich der Sundainseln). Das Fell ist blass rötlichgelb bis rotbraun mit charakteristischer schwarzer Querstreifung, der rundliche Kopf trägt (besonders bei den Männchen) einen Backenbart. Tiger sind Einzelgänger, die ihre Beutetiere (v. a. Huftiere) während der Dämmerung oder nachts durch lautloses Anschleichen bis auf kürzeste Entfernung jagen. Angriffe auf den Menschen sind meist auf Unglücksfälle oder auf kranke und verletzte Tiere zurückzuführen, die ihre normale Beute nicht mehr erlegen können; jedoch gibt es, v. a. in den Sundarbans, auch Menschen fressende Tiger, die gezielt Jagd auf Menschen machen. - Das Weibchen bringt nach einer Tragezeit von dreieinhalb Monaten zwei bis vier Junge zur Welt. Tiger können bis zu 20 Jahre alt werden.
 
Von den acht Unterarten ist der Balitiger (Panthera tigris balica), mit bis 1,4 m Körperlänge der kleinste Tiger, wahrscheinlich ausgerottet; ebenso der Javatiger (Panthera tigris sondaica; Körperlänge bis 1,4 m). Auch die übrigen Unterarten sind in ihren Beständen überwiegend stark bedroht. Größte Unterart ist der im Amur-Ussuri-Gebiet lebende Sibirische Tiger (Panthera tigris altaica), dessen Fell besonders langhaarig ist; man schätzt seinen Bestand auf etwa 400 Tiere. Kaum kleiner ist der in Indien beheimatete Königstiger oder Bengaltiger (Panthera tigris tigris), dessen Bestände sich nach der Einrichtung von Tigerreservaten einigermaßen erholt haben. Dagegen gibt es vom Sumatratiger (Panthera tigris sumatrae) trotz der Errichtung von Schutzgebieten nur noch etwa 600 Tiere.
 
Kulturgeschichtliches:
 
Die ältesten Tigerdarstellungen sind Siegelbilder der Induskultur von Mohenjo-Daro. In der römischen Kaiserzeit wurden Tiger im Zirkus gezeigt. Das dämonische Tiergesicht der chinesischen Mythologie geht auf den Tiger zurück, der als weißer Tiger in der chinesischen Kosmologie den Herbst und den Westen verkörpert.
 
Literatur:
 
T. Über das unbekannte Familienleben der ind. Großkatzen, bearb. v. V. Thapar u. a. (a. d. Engl., 1989);
 V. Mazák: Der T. Panthera tigris (a. d. Tschech., 41996).
II
Tiger,
 
Theobald, Pseudonym des Schriftstellers und Journalisten Kurt Tucholsky.
III
Tiger,
 
Militärwesen: Name eines zweisitzigen Kampfhubschraubers, auch als Eurocopter bezeichnet; wurde ab Mitte der 1980er-Jahre von Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland entwickelt; Erstflug des Prototyps im April 1991. Der Tiger soll eingesetzt werden zur Unterstützung von Bodenkräften, als Begleitschutz für Hubschrauber, zur bewaffneten Aufklärung sowie zur Bekämpfung von Panzern und Luftzielen. Die Bewaffnung besteht je nach Verwendungszweck u. a. aus einer schwenkbaren Bordkanone, acht Panzerabwehr-Flugkörpern, vier Luft-Luft-Flugkörpern sowie 44 ungelenkten 68-mm-Raketen. Geplant ist insgesamt die Beschaffung von 215 Tigern für Frankreich und 212 als Unterstützungshubschrauber vorgesehenen Tiger für die Bundeswehr; die Auslieferung der ersten 80 Tiger soll ab 2001 beginnen und 2011 abgeschlossen sein.

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Ti|ger, der; -s, - [verdeutlichend mhd. tigertier, ahd. tigiritior < lat. tigris < griech. tígris]: 1. (in Asien heimisches, zu den Großkatzen gehörendes) sehr kräftiges, einzeln lebendes Raubtier von blass rötlich gelber bis rotbrauner Färbung mit schwarzen Querstreifen. 2. (ugs.) Katze mit Tigerfärbung; getigerte Katze: Peter war ein T., zwischen dunkelbraunen Streifen seines Pelzes leuchtete die helle Bronze auf (Harig, Weh dem 107).

Universal-Lexikon. 2012.