Kärms (thüringisch); Kerms (thüringisch); Kermst (thüringisch); Kerwa (fränkisch); Kirb (westdeutsch); Kirmse (thüringisch); Kerm (unterfränkisch); Kerwe (pfälzisch); Käada (südoberpfälzisch); Kerb (westdeutsch); Kirbe (pfälzisch); Kermes (westdeutsch); Kiada (südoberpfälzisch); Kier (Spessart); Kemmes (Nassau); Kirmes (umgangssprachlich); Kirwa (ostfränkisch); Kärwe (pfälzisch); Kärwa (fränkisch); Kärmst (thüringisch)
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Kịrch|weih 〈f. 20〉 Jahresfeier der Einweihung der Kirche mit Jahrmarkt u. Lustbarkeiten; Sy Kirmes, Kirtag
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[jährlich gefeiertes] Fest [auf dem Land] mit Jahrmarkt u. anderen Vergnügungen, das zur Erinnerung an die Einweihung der ↑ Kirche (1) gefeiert wird.
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Kirchweih,
niederdeutsch Kirmes, fränkisch Kirbe, Kirwe, hessisch, pfälzisch Kerb, Kerwe, schweizerisch Kilbe, Chilbi, österreichisch-bairische Kirta, Fest zur Erinnerung an die Kirchweihe. Seit dem 9. Jahrhundert wurde der Jahrestag der Kirchweihe auch weltliches Fest. Die Kirchweih hatte Jahrmärkte an sich gezogen, dazu Schaustellungen fahrender Leute und volkstümlicher Vergnügungen. Seit dem frühen 16. Jahrhundert setzte sich die gemeinsame Feier der Kirchweih aller Kirchen eines Bistums durch. Als Termin wurde der Herbst bevorzugt, sodass die Kirchweih vielfach mit der Erntefeier zusammenfiel; später als Volksfest (Tanz, Jahrmarkt) begangen. - Allgemein üblich wurde zu Beginn des Festes der Kirchweihfriede durch die Territorialherrschaft ausgerufen. Zugleich wurde die Kirchweihfahne aufgezogen, und in rechtsbräuchlichem Zeremoniell begann der Kirchweihtanz im Freien. Er kreiste um die Dorflinde, einen Kirchweihbaum oder den Kirchweihmaien, einen bis zum Wipfelbuschen entasteten hohen Stamm. Mit dem Niederlegen des Baumes bei Beendigung der Marktzeit wurde vielfach unter scherzhaften Trauerzeremonien eine Kirmespuppe begraben.
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Kịrch|weih, die; -, -en [vgl. ↑Kirchweihe]: [jährlich gefeiertes] Fest [auf dem Land] mit Jahrmarkt u. anderen Vergnügungen, das zur Erinnerung an die Einweihung der ↑Kirche (1) gefeiert wird: nächsten Sonntag ist K.; zur K. ins Nachbardorf gehen; *jmdn. auf die/zur K. laden (landsch. verhüll.; jmdm. mit den Worten „leck mich am Arsch“ eine derbe Abfuhr erteilen).
Universal-Lexikon. 2012.