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Kartoffelkäfer
Erdäpfelkäfer (österr.)

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Kar|tọf|fel|kä|fer 〈m. 3; Zool.〉 der gefährlichste Kartoffelschädling, ein etwa 1 cm langer Blattkäfer mit je 5 schwarzen Längsstreifen auf gelbem Untergrund der Deckflügel: Leptinotarsa decemlineata; Sy Koloradokäfer

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Kar|tọf|fel|kä|fer, der:
an ↑ Kartoffeln (1) als Schädling auftretender kleiner, gelb-schwarz gestreifter Käfer.

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Kartoffelkäfer,
 
Coloradokäfer, Leptinotạrsa decemlineata, 9-11 mm langer, gewölbter, strohgelber Blattkäfer mit zehn schwarzen Längsstreifen auf den Flügeldecken und schwarzer Halsschildzeichnung; gefürchteter Schädling des Kartoffelkrauts. Die Larven des Kartoffelkäfers sind erst graugelb, dann dunkelrot bis blass fleischrot, haben an den Seiten zwei Reihen schwarzer Wärzchen; Kopf, erstes Brustsegment oberseits und Beine sind dunkel, die Gestalt ist plump. Die erwachsenen Larven sind etwa 1,5 cm lang; die Puppe ist orangerot, etwa 1 cm lang. Der Kartoffelkäfer überwintert in 25-90 cm Bodentiefe und erscheint Ende April, Anfang Mai, sobald die Bodentemperatur 10-14 ºC beträgt, und frisst an den austreibenden Kartoffelpflanzen. Die Weibchen legen dann an der Blattunterseite ihre orangegelben Eier in Eiplatten zu je 20-80 Eiern ab; ein Weibchen kann zwei Jahre alt werden und bis zu 2 400 Eier legen. Nach 4-12 Tagen schlüpfen die Larven, die eine Entwicklungszeit von 10-30 Tagen (je nach Witterung) mit dreimaliger Häutung haben. Im Boden erfolgt in 2-5 (selten 10) cm Tiefe die Verpuppung; der Jungkäfer erscheint 3-4 Wochen danach. Nässe wirkt hemmend auf die Entwicklungszeit. Die Kartoffelkäfer und ihre Larven fressen anfangs Löcher in die Kartoffelblätter, später das ganze Blatt einschließlich des Stiels. Auch einige andere Nachtschattengewächse werden als Nahrung angenommen, in Europa außer der Kartoffel v. a. alle Sorten von Solanum melongena (Aubergine); Tomaten z. B., die reich an Tomatin (ein Alkaloid) sind, werden hingegen nicht befallen.
 
Die Bekämpfung ist in Deutschland durch Erlasse, Verordnungen und polizeiliche Vorschriften geregelt. Verwendet werden insektizide Spritz- und Stäubemittel. Eine biologische Bekämpfung ist u. a. durch die räuberische Schildwanze Perillus bioculatus oder durch Eintrieb von Hühnern möglich. Die ursprüngliche Heimat des Kartoffelkäfers ist das südliche Nordamerika; 1874 gelangte er nach Europa, 1877 wurde er erstmals in Deutschland gefunden.
 

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Kar|tọf|fel|kä|fer, der: an Kartoffeln (1) als Schädling auftretender kleiner, gelbschwarz gestreifter Käfer.

Universal-Lexikon. 2012.