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Bodentemperatur
Bodentemperatur,
 
sowohl die Temperatur der Luft in Bodennähe (gemessen in 2 m Höhe, als »Temperatur am Erdboden« in 5 cm Höhe) als auch die Temperatur im Erdboden. Letztere liegt am Tage unter dem Einfluss der Sonnenstrahlung meist über, nachts infolge der Ausstrahlung unter der Lufttemperatur. Im Erdboden zeigt die Bodentemperatur mit zunehmender Tiefe abnehmende Tagesschwankungen, in etwa 1 m Tiefe nur noch jahreszeitliche Unterschiede (in Mitteleuropa bis in 10-15 m Tiefe). Auch im Boden geht die Wärmezufuhr fast ausschließlich auf die Sonneneinstrahlung zurück (daneben u. a. auf warmes Regenwasser), wobei neben der Exposition, der Bodenbedeckung (Vegetation, Schnee), der Bodenfarbe, der Art und Zusammensetzung der festen Bodensubstanz u. a. besonders der Wassergehalt eine Rolle spielt: Feuchte Böden (»kalte Böden«) erwärmen sich weniger und langsamer als trockene und kühlen weniger und langsamer ab. Für größere Tiefen nimmt infolge der Erdwärme die Bodentemperatur zu; es gilt die geothermische Tiefenstufe.
 
In jüngerer Zeit hat die Nutzung der im Boden gespeicherten Wärme (oberhalb des Grundwassers oder aus seinem Bereich) durch Wärmepumpen zur Beheizung von Wohnhäusern an Bedeutung gewonnen. Für die Vegetation spielt neben seiner Zusammensetzung auch die Temperatur des Bodens eine wichtige Rolle.
 
Literatur:
 
K. H. Hartge u. R. Horn: Einf. in die Bodenphysik (21991);
 R. Geiger u. a.: The climate near the ground (tlw. a. d. Dt., Braunschweig 51995).
 

Universal-Lexikon. 2012.