Akademik

lehren
beibringen; dozieren; unterrichten; einbläuen (umgangssprachlich)

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leh|ren ['le:rən] <tr.; hat:
a) (jmdn.) in etwas unterrichten, (jmdm.) Kenntnisse, Erfahrungen beibringen:
Deutsch, Geschichte lehren; ich lehre die Kinder rechnen, lesen, schwimmen; sie lehrte ihn ein Pferd [zu] satteln; ich werde euch lehren, frei und ohne Hemmungen eure Meinung zu sagen.
Syn.: unterweisen in (geh.), vormachen, zeigen.
b) (als Sache) etwas ganz deutlich zeigen, deutlich werden lassen:
die Geschichte lehrt, dass nichts Bestand hat; das wird die Zukunft lehren.
 
• lehren/lernen
Das Verb lernen darf nicht anstelle von lehren gebraucht werden. Es heißt also:
– Er hat ihn sprechen gelehrt (nicht: gelernt).
– Sie hat ihn Tango gelehrt (nicht: gelernt).
In den Zusammensetzungen hat sich jedoch »-lernen« gegenüber »-lehren« durchgesetzt. So gibt es heute nur noch die Formen »anlernen, einlernen« sowohl in der Bedeutung sich etwas einprägen, geistig aneignen wie auch in der Bedeutung jemanden in etwas unterweisen, einarbeiten. Die Verben »anlehren«, »einlehren« sind veraltet.

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leh|ren 〈V. tr. u. V. intr.; hat
1. jmdn. \lehren jmdn. unterrichten, unterweisen
2. jmdn. etwas \lehren jmdm. Kenntnis über etwas vermitteln
3. (etwas) \lehren (an einer Hochschule, Universität o. Ä.) als Dozent tätig sein
● ich werde dich \lehren, so unverschämt zu sein! 〈umg.〉 ich werde dir diese Unverschämtheit austreiben; die Zukunft wird es \lehren zeigen; ein Kind das Lesen und Schreiben \lehren; Musiktheorie, deutsche Literatur, Gerichtsmedizin \lehren Vorlesungen über M. usw. halten; an der Universität \lehren; durch Lehren lernt man [<ahd. leren, got. laisjan, eigtl. „durch Nachspüren wissend machen“; zu got. lais „ich weiß, habe erwandert, erfahren“; zum Stamm von leisten]

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leh|ren <sw. V.; hat [mhd., ahd. lēren, verw. mit lernen]:
1.
a) (an einer Hoch- od. Fachschule) Kenntnisse vermitteln, Vorlesungen halten:
in Bonn, an der Universität Bonn l.;
b) ein bestimmtes Fach unterrichten, in einem bestimmten Fach Vorlesungen halten:
sie lehrt Deutsch, Mathematik.
2. in einer bestimmten Tätigkeit unterweisen; (jmdm.) etw. beibringen:
jmdn. lesen, tanzen, schwimmen l.;
jmdn./(veraltend:) jmdm. das Reiten, Kochen, Schreiben l.;
sie lehrte die Kinder/(selten:) den Kindern malen;
er lehrte ihn ein Pferd [zu] satteln;
er lehrt ihn, ein Freund des Volkes zu sein;
mir ist das/ich bin das in der Schule nicht gelehrt worden;
ich werde dich l. (werde dir austreiben), deine Mutter zu belügen!;
Ü jmdn. das Fürchten l. (jmdm. Furcht einflößen).
3. deutlich zeigen, deutlich werden lassen:
die Geschichte lehrt, dass nichts Bestand hat;
das wird die Zukunft l.

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leh|ren <sw. V.; hat [mhd., ahd. lēren, verw. mit ↑lernen]: 1. a) (an einer Hoch- od. Fachschule) Kenntnisse vermitteln, Vorlesungen halten: in Bonn, an der Universität Bonn l.; obwohl er bereits das Pensionsalter erreicht hat, lehrt er noch; b) ein bestimmtes Fach unterrichten, in einem bestimmten Fach Vorlesungen halten: sie lehrt Deutsch, Mathematik; er lehrt Medizin in Erlangen. 2. in einer bestimmten Tätigkeit unterweisen; (jmdm.) etw. beibringen: jmdn. lesen, tanzen, schwimmen l.; Das Leben in einem Pfarrhaus hatte sie ganz von selbst Menschenkenntnis gelehrt (Danella, Hotel 51); jmdn./(veraltend:) jmdm. das Reiten, Kochen, Schreiben l.; jmdn. fürchten, das Fürchten l. (jmdm. Furcht einflößen); Wir werden den Zuschauer das Gruseln l. (MM 6.8.76, 27); sie lehrte die Kinder/(selten:) den Kindern malen; Dann kommt Herr Ellmayr und lehrt den Häftlingen gutes Benehmen (Sobota, Minus-Mann 30); er hat ihn musizieren gelehrt/(veraltet:) lehren; er lehrte ihn ein Pferd satteln, ein Pferd zu satteln; er lehrt ihn, ein/(veraltet:) einen Freund des Volkes zu sein; er hat uns gelehrt, kritisch zu sein; „Die Wärme“, lehrte Galen in Übereinstimmung mit Hippokrates, „ist das erste Werkzeug der Natur ...“ (Stern, Mann 38); mir ist das/ich bin das in der Schule nicht gelehrt worden; ich werde dich l. (werde dir austreiben), deine Mutter zu belügen!; Ich werde dich l. (werde dir abgewöhnen), bockig zu sein (Jens, Mann 134); lehre du mich Kinder erziehen! (von Kindererziehung verstehe ich mehr als du). 3. deutlich zeigen, deutlich werden lassen: die Geschichte lehrt, dass nichts Bestand hat; das wird die Zukunft l.

Universal-Lexikon. 2012.