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Drachen
zänkisches Weib; Hausdrachen (umgangssprachlich); Xanthippe; Zankeisen; Furie; Kratzbürste (umgangssprachlich); Megäre; Hippe (umgangssprachlich)

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Dra|chen ['draxn̩], der; -s, -:
1. an einer langen Schnur gehaltenes, mit Papier o. Ä. bespanntes Gestell, das vom Wind nach oben getragen wird und sich in der Luft hält:
einen Drachen steigen lassen.
Zus.: Papierdrachen.
2. (ugs. emotional abwertend) Frau, die als böse, streitsüchtig angesehen wird:
mit diesem Drachen im Vorzimmer habe ich immer Ärger.
Syn.: Furie (abwertend).

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Drạ|chen 〈m. 4
1. aus einem mit Kunststoffgewebe überzogenen Gestell bestehendes, trapezförmiges Fluggerät
2. Kinderspielzeug, mit Papier od. Stoff bespanntes Gerüst aus Holz od. Metall, das vom Wind getragen u. an einer langen Schnur gehalten wird (Papier\Drachen)
3. 〈fig.〉 zänkische (bes. weibl.) Person (Haus\Drachen; eigtl.: Drache)
● sie ist ein (richtiger) \Drachen; \Drachen steigen lassen [→ Drache]

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Drạ|chen , der; -s, - [Nebenf. von Drache]:
1. [die ältesten, seit dem 5. Jh. v. Chr. in China verwendeten Drachen bestanden aus mehreren Teilen, deren größter von der Form her dem Kopf eines Drachen ähnelte] an einer Schnur od. einem dünnen Draht gehaltenes, mit Papier, Stoff o. Ä. bespanntes Gestell, das vom Wind nach oben getragen wird u. sich in der Luft hält:
einen D. basteln, steigen lassen;
die Messgeräte der Meteorologen werden von einem D. in die Höhe getragen.
2. (salopp abwertend) zänkische Frau:
sie ist ein [furchtbarer] D.
3. von drei Personen zu segelndes Boot mit Kiel für den Rennsegelsport (Kennzeichen: D).
4. großes, deltaförmiges Fluggerät, das aus einem mit Kunststoffgewebe bespannten Rohrgerüst besteht.

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Drachen,
 
1) Windvogel, meist flächiges (Spitzdrachen, Stabdrachen) oder räumliches (Kastendrachen) Gebilde aus einem Stabgerüst mit Papier-, Stoff- oder Folienbespannung, durch Schnur oder Seil in einer Lage gehalten, in der bei einer Relativbewegung gegenüber der umgebenden Luft (natürlicher Wind oder Schleppbewegung) eine aerodynamische Auftriebskraft entsteht, die den Drachen emporhebt. Verwendet wird der Drachen heute in vielerlei Gestalt, auch zu Gespannen gekoppelt, als Spielzeug und Sportgerät.
 
Geschichte:
 
Das Steigenlassen von Drachen ist seit alter Zeit aus China bekannt (belegt seit dem 5. Jahrhundert v. Chr.). Der Name rührt von der in China gebräuchlichen Form her; sie besteht aus mehreren Teilen, deren größter die Gestalt eines Drachenkopfes hat. Der Drachen diente als Spielzeug, zu sportlichen und kulturellen Zwecken, in Ostasien und den malaiischen Gewässern des Stillen Ozeans auch als Fischereiwerkzeug, so noch in neuerer Zeit bei ozeanischen Inselbewohnern, die am Drachenschwanz die Angelschnur befestigen. - In Europa sollen Drachen in der Schlacht von Hastings (1066) zur Nachrichtenübermittlung verwendet worden sein. Im 15. Jahrhundert tauchte der Drachen als Spielzeug auf (Nordeuropa), über die Niederlande wurde er im 16. Jahrhundert im Abendland allgemein bekannt. B. Franklin verwendete ihn 1752 zum Nachweis der Gewitterelektrizität. Im 19. Jahrhundert erreichten von dünnem Draht (statt Schnur) gehaltene Drachen Höhen von mehr als 1 000 m. Historisch von Bedeutung sind auch die Versuche von L. Hargrave mit Kastendrachen (1893 ff.). Seit Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Drachen als Träger von meteorologischen Instrumenten und von Antennen bei Seenotsendern u. a. verwendet.
 
Literatur:
 
T. Erfurth u. H. Schlitzer: Originelle D. zum Nachbauen (31990);
 W. Backes: D. aus aller Welt. 40 Modelle zum Nachbauen (41991);
 W. Schimmelpfennig: Neue Lenk-D.n Einleiner bauen u. fliegen (1993).
 
 2) Fischerei: Scherbrett, Holzbrett, das beim Fischen das Schleppnetz im Wasser offen hält.
 
 3) Militärwesen: Scherdrachengerät, bei der Marine Teil des Minensuchgeräts.

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Drạ|chen, der; -s, - [Nebenf. von ↑Drache; 1: die ältesten, seit dem 5. Jh. v. Chr. in China verwendeten Drachen bestanden aus mehreren Teilen, deren größter von der Form her dem Kopf eines Drachen ähnelte]: 1. an einer Schnur od. einem dünnen Draht gehaltenes, mit Papier, Stoff o. Ä. bespanntes Gestell, das vom Wind nach oben getragen wird u. sich in der Luft hält: einen D. basteln; im Herbst lassen die Kinder D. steigen; die Messgeräte der Meteorologen werden von einem D. in die Höhe getragen. 2. (salopp abwertend) zänkische Frau: sie ist ein [furchtbarer] D.; Ich habe die Schwester gefragt. Der alte D. will es mir nicht sagen (Remarque, Triomphe 153); Wie konnte Frau Tobler ihr zartes Töchterchen diesem D. von Dienstmagd ausliefern? (R. Walser, Gehülfe 61). 3. von drei Personen zu segelndes Boot mit Kiel für den Rennsegelsport (Kennzeichen: D): Die Regatta auf dem Tegeler See hatte am Wochenende für drei Wettfahrten 15 D. und 21 Folkeboote am Start (Tagesspiegel 26. 4. 99, 21). 4. großes, deltaförmiges Fluggerät, das aus einem mit Kunststoffgewebe bespannten Rohrgerüst besteht. 5. (Math.) kurz für ↑Drachenviereck.

Universal-Lexikon. 2012.