Wọ̈lfflin,
1) Eduard, schweizerischer klassischer Philologe, * Basel 1. 1. 1831, ✝ ebenda 8. 11. 1908; wurde 1870 Professor in Zürich, 1875 in Erlangen, 1880 in München, widmete sich besonders der lateinischen Sprachgeschichte und war maßgeblich an der Gründung und Organisation des »Thesaurus Linguae Latinae« beteiligt, zu dessen Vorbereitung er das »Archiv für lateinische Lexikographie und Grammatik« (15 Bände, 1884-1908) herausgab.
2) Heinrich, schweizerischer Kunsthistoriker, * Winterthur 24. 6. 1864, ✝ Zürich 19. 7. 1945; wurde 1893 Professor in Basel und Nachfolger seines Lehrers J. Burckhardt, 1901 Professor in Berlin, 1912 in München, 1924 in Zürich. Besonders seine »Kunstgeschichtlichen Grundbegriffe« (1915) haben weit über die Grenzen seiner Fachwissenschaft hinaus gewirkt.
Weitere Werke: Renaissance und Barock (1888); Die klassische Kunst (1899); Die Kunst Albrecht Dürers (1905); Das Problem des Stils in der bildenden Kunst (1912); Italien und das deutsche Formgefühl (1924, Buchausgabe 1931); Gedanken zur Kunstgeschichte (1940).
Ausgaben: Kleine Schriften, 1886-1933, herausgegeben von J. Gantner (1946); Autobiographie, Tagebuch und Briefe, herausgegeben von demselben (21984); Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts, herausgegeben von N. M. Schmitz (21994).
W. Rehm: H. W. als Lit.-Historiker (1960);
G. Jedlicka: H. W. (Zürich 1965);
M. Lurz: H. W. Biogr. einer Kunsttheorie (1981);
Universal-Lexikon. 2012.