Włocławek
[vu̯ɔ'tsu̯avɛk],
1) -45 deutsch Lẹslau, Stadtkreis und Kreisstadt in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern (bis 1998 Hauptstadt der aufgelösten Woiwodschaft Włocławek), Polen, 40 m über dem Meeresspiegel, an der mittleren Weichsel, 123 300 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Regionalmuseum; chemische (besonders Stickstoffherstellung), Papierindustrie, Landmaschinenbau, keramische, Möbel-, Leder- und Nahrungsmittelindustrie; Hafen. Die Talsperre in der Weichsel (Kraftwerk 162 MW) wurde 1970 fertig gestellt.
Am alten Marktplatz gotische und barocke Häuser sowie Dom: 1340 bis frühes 15. Jahrhundert, umgebaut 1886-1901; Turm 1463-1525; Kapellen aus dem 16. und 17. Jahrhunderts, Glasmalereien um 1360, Grabmal eines Bischofs (1493-95) von V. Stoss und Jörg Huber, Altartafel »Mariä Himmelfahrt« (um 1480); neben dem Dom die gotische Vitaliskirche (um 1330); spätgotische Pfarrkirche (1538) mit Rokokoausstattung (um 1750); barocke Franziskanerkirche und Kloster (1639-44; Türme 1764-65; Rokokoausstattung um 1768).
Włocławek, 1065 erstmals erwähnt, war danach als Handelsplatz bekannt. 1261 wurde es zur Stadt mit Culmer Recht erhoben, 1123-1793 war es im Besitz des Bischofs von Kujawien. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts vom Deutschen Orden zerstört, erhielt Włocławek 1339 Magdeburger Recht. 1793-1806/07 gehörte die Stadt zu Preußen.
2) bis 1998 Woiwodschaft in Polen, danach Teil der neu geschaffenen Woiwodschaft Kujawien-Pommern.
Universal-Lexikon. 2012.