Valparaị́so
[b-], Hauptstadt der Region Valparaíso, Chile, an einer halbkreisförmigen, nach Norden geöffneten Bucht, mit 283 500 Einwohnern eine der größten Städte Chiles; Bischofssitz; zwei Universitäten, TU, Marine-Akademie, Goethe-Institut, naturhistorisches Museum, Hörfunk- und Fernsehstation. Industrie, Handel und Verwaltung haben ihren Standort auf einer schmalen Strandterrasse, die Wohnviertel ziehen sich an den Hängen der Steilküste empor und sind u. a. durch Treppen und Schrägaufzüge erreichbar. Valparaíso ist ein bedeutendes Handelszentrum Chiles sowie Standort vieler Industriebetriebe: Werften, Gießereien, Textil- und Bekleidungs-, Leder-, chemische, Nahrungs- und Genussmittelindustrie; ferner wichtigster Hafen (v. a. Import) Chiles.
Erdbeben und Brände zerstörten mehrfach die Stadt, durch das Beben von 1906 wurden die kolonialzeitlichen Bauten nahezu völlig vernichtet. Heute bestimmen v. a. erdbebensichere Hochhäuser aus Stahlbeton in internationaler Formensprache das Stadtbild.
Valparaíso wurde 1544 von Pedro de Valdivia als Hafen von Santiago de Chile gegründet. Nach dem südamerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der Freigabe des Handels mit Europa sowie nach der Erschließung Kaliforniens und der Dampfschifffahrt erlebte Valparaíso einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Universal-Lexikon. 2012.