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In|kar|na|ti|on 〈f. 20〉
1. Fleischwerdung, Menschwerdung (z. B. Christi)
2. Verkörperung (von etwas Geistigem)
[<lat. incarnatio „Fleischwerdung“]
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In|kar|na|ti|on, die; -, -en [kirchenlat. incarnatio < ital. incarnato, zu: carne = Fleisch < lat. caro (Gen.: carnis), zu: incarnari = zu Fleisch werden, Passiv von: incarnare = zu Fleisch machen]:
1. (Rel.) Fleischwerdung, Menschwerdung eines göttlichen Wesens.
2. (bildungsspr.) Verkörperung:
in jmdm. die I. des Bösen sehen.
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Inkarnation
[spätlateinisch, eigentlich »Fleischwerdung«] die, -/-en,
1) bildungssprachlich für: Verkörperung.
2) im christlich-theologischen Sprachgebrauch die »Fleischwerdung des Logos« (nach Johannesbrief 1, 14). Die hellenistisch geprägte Christologie versteht darunter die Menschwerdung des göttlichen Logos in Jesus Christus.
3) Religionswissenschaft: die irdische Gestaltwerdung göttlicher Wesen, z. B. im Hinduismus (Avatara). Im Lamaismus gilt der Dalai Lama als Inkarnation des Bodhisattva Avalokiteshvara, jeder einzelne Dalai Lama als Reinkarnation seines Vorgängers. Religionsstifter und Heilige gelten manchmal als göttliche Inkarnation (bei den Drusen Kalif Al-Hakim). Herrscher wurden vielfach auf göttlichen Ursprung zurückgeführt (Gottessöhne hießen die Inkaherrscher, in Ägypten die Pharaonen, in Japan der Tenno). - Der gnostische Erlösungsmythos spricht von der Inkarnation eines Erlösers in Menschengestalt, der die Seelen aus ihrer Körpergebundenheit erlösen soll. - Im Bereich des Islam glauben die Schiiten an eine periodische Wiederkehr des Imam. (Seelenwanderung)
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In|kar|na|ti|on, die; -, -en [kirchenlat. incarnatio < ital. incarnato, zu: carne = Fleisch < lat. caro (Gen.: carnis), zu: incarnari = zu Fleisch werden, Passiv von: incarnare, ↑inkarnieren]: 1. (Rel.) Fleischwerdung, Menschwerdung eines göttlichen Wesens. 2. (bildungsspr.) Verkörperung: in jmdm. die I. des Bösen sehen; Er war nun ganz und gar Würde, I. der Würde, unantastbar und geweiht (Bastian, Brut 68).
Universal-Lexikon. 2012.