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Sykes-Picot-Abkommen
Sykes-Picot-Abkommen
 
['saɪks pi'ko-], ein nach den Unterhändlern Sir Mark Sykes und Charles François Georges-Picot benanntes britisch-französisches Geheimabkommen vom Januar 1916 zur Aufteilung des Osmanischen Reiches, bestätigt durch den Briefwechsel (9./16. 5. 1916) zwischen dem britischen Außenminister Lord Grey und dem französischen Botschafter in London P. Cambon, versprach dem Russischen Reich - in Abwehr weiter greifender russischer Ansprüche - den Erwerb armenischen Gebiete (Trapezunt, Erzurum, Bitlis und Van; Karte Armenier). Das Sykes-Picot-Abkommen stellte den Arabern einen Staat (oder einen Staatenbund) in Aussicht, der - entsprechend der heutigen politischen Geographie - das östliche Syrien, den nördlichen Irak und Jordanien umfassen sollte; die nördliche Zone dieses Staates (das Gebiet »A«) sollte französisches Einflussgebiet, seine südliche Zone (das Gebiet »B«) britisches Einflussgebiet sein. Mit Ausnahme Haifas, das Großbritannien zugedacht war, sollte Palästina internationalisiert werden. Großbritannien erhielt als Einflusssphäre Mesopotamien (zwischen Bagdad und dem Persischen Golf), Frankreich den Libanon, das westliche Syrien und das südöstliche Anatolien. Für Italien kam 1917 das südliche Anatolien und weiter nördlich eine Zone »C« hinzu.

Universal-Lexikon. 2012.