Sogdiana,
Sọgdi|en, altpersisch und avestisch Sụghda, Sụgda, griechisch Sogdiane, historische Landschaft und altpersische Provinz in Mittelasien, zwischen dem Mittellauf des Oxus (heute Amudarja) und des Jaxartes (heute Syrdarja), umfasste das heutige Usbekistan, Teile von Tadschikistan, Kirgistan und Turkmenistan; Hauptstadt war Marakanda, das spätere Samarkand. Die von den iranischen Sogdiern (griechisch Sogdianoi oder Sogdoi), die später an der Ethnogenese der Tadschiken und Usbeken beteiligt waren, besiedelte Oasenlandschaft, v. a. im Raum Buchara und Samarkand, später Transoxani|en genannt, gehörte seit Dareios I. als Provinz zum Achaimenidenreich und wurde 329-327 v. Chr. von Alexander dem Großen unterworfen. Dieser gründete hier die Stadt Alexandreia eschate (das »äußerste Alexandrien«, 1975 am Syrdarja in Tadschikistan entdeckt). Sogdiana kam nach Alexanders Tod zum seleukidischen, später zum Hellenobaktrischen Reich (Baktrien) und erlag im 2. Jahrhundert v. Chr. wie dieses dem Ansturm von Steppenvölkern. Seit 260 n. Chr. war sie eine Provinz des Sassanidenreiches, wurde im 4.-5. Jahrhundert von den Hephthaliten, im 6.-7. Jahrhundert von Turkvölkern und Ende 7./Anfang 8. Jahrhundert von den Arabern erobert, die 709 Buchara, 711 Samarkand einnahmen. Seitdem entwickelte sich die Sogdiana unter wechselnder Herrschaft (Samaniden, Seldschuken, Charism-Schahs) zu einem Zentrum islamischer Kultur. Im 13. Jahrhundert verursachte die Eroberung durch die Mongolen einen starken wirtschaftlichen und kulturellen Rückgang, bis 1369 Timur Samarkand zu seiner Hauptstadt machte. Mit der Eroberung Transoxaniens durch die usbekischen Schaibaniden (um 1500) begann die Turkisierung des Gebiets.
Universal-Lexikon. 2012.