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Schumen
Schụmen,
 
Šụmen [ʃ-], 1950-65 Kolạrowgrad, Hauptstadt des Gebietes Schumen, im Osten Bulgariens, 230 m über dem Meeresspiegel, in einem intramontanen Becken, 97 100 Einwohner; PH, Museum, Gemäldegalerie, Theater (gegründet 1856 als erstes Bulgariens); Fahrzeugbau (Traktoren, Lkw, Pkw) und -montage, Möbelherstellung, Werkzeugfabrik, Chemie-, Aluminiumwerk, keramische, Leder-, Tabak-, Nahrungsmittelindustrie, Bierbrauerei; Verkehrsknotenpunkt.
 
Stadtbild:
 
Die Tombulmoschee mit ihren vier Höfen wurde in osmanischer Bautradition 1744 errichtet. Im verlassenen Areal der nach 1444 aufgegebenen Festung wurden durch Grabungen thrakische Hütten, römische und mittelalterliche Bauten und Befestigungen freigelegt. Die Mauer vom Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. umfasste ein Areal von 17 400 m2, Ende des 5. Jahrhunderts wurde parallel eine justinianische Außenmauer errichtet. Erneuert im 8. Jahrhundert, erhielt die Festung im 12. Jahrhundert (Zweites Bulgarisches Reich) um ein Areal von 27 000 m2 einen dreifachen Bering. Das Areal war zeitweise dicht bebaut, u. a. mehrere Kirchenruinen. - In der Umgebung die Ruinen altbulgarischer Hauptstädte (Preslaw, Pliska). Östlich von Schumen liegt Madara.
 
Geschichte:
 
Die bulgarische Siedlung Schumen wurde 811 von dem byzantinischen Kaiser Nikephoros I. zerstört. 927 als Festung wieder aufgebaut, gehörte der nun Simeonis oder Misionis genannte Ort im 11./12. Jahrhundert zum Byzantinischen Reich und war nach 1387 eine der vier türkischen Schlüsselfestungen in Bulgarien.

Universal-Lexikon. 2012.