Saba,
Saba,
Insel der Kleinen Antillen, Niederländische Antillen, 13 km2, 1 200 englischsprachige, überwiegend katholische Einwohner; Hauptort ist The Bottom; erloschener Vulkan (bis 884 m über dem Meeresspiegel); Kartoffel-, Gemüseanbau, Viehzucht; Flugplatz.
Saba,
Umberto, eigentlich U. Poli, italienischer Lyriker, Erzähler und Essayist, * Triest 9. 3. 1883, ✝ Görz 25. 8. 1957; Buchhändler und Antiquar in Triest. Sabas mehrfach umgearbeitete Sammlung »Il canzoniere« (1921, erweitert 1945, 1948 ergänzt, definitive Ausgabe 51961), die neben den intellektuellen Einflüssen von F. Nietzsche und S. Freud die Inspiration der italienischen Lyrik von F. Petrarca über G. Leopardi und G. Carducci bis G. D'Annunzio aufnimmt, steht wie das Gesamtwerk des Autors narzisstisch und kommunikationssuchend allein gegen die Sprachflucht der Dichter des Hermetismus. Geprägt von jüdischer und mitteleuropäischer Geistigkeit sowie von der besonderen Atmosphäre Triests, suchen Sabas stets autobiographische Texte die geheime Bedeutung des eigenen Lebens hinter den Reflexionen über Kindheit und erotische Passion in der auch äußerlich sichtbaren Spannung zwischen Form und Gesang zu entdecken. Die seine Dichtung deutende »Storia e cronistoria del canzoniere« (1948) und sein Roman »Ernesto« (Fragment, entstanden 1953, herausgegeben 1975; deutsch) machen dies gleichfalls deutlich.
Ausgaben: Prose, herausgegeben von L. Saba u. a. (1964); Tutte le poesie, herausgegeben von A. Stara (1988).
Triest und eine Frau. Gedichte (1962, italienisch und deutsch); Das zerbrochene Glas. Gedichte (1991, italienisch und deutsch); Canzoniere. Gedichte, übersetzt von G. Kofler u. a. (1997).
E. Favretti: La prosa di U. S. Dai racconti giovanili a »Ernesto« (Rom 1982);
F. Venaille: U. S. (Paris 1989);
P. Raimondi: Invito alla lettura di U. S. (Mailand 31990);
L. Polato: L'aureo anello. Saggi sull'opera poetica di U. S. (ebd. 1994).
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Sa|ba; -s: historische Landschaft in Südarabien.
Universal-Lexikon. 2012.