Akademik

Rendsburg
Rẹndsburg,
 
Kreisstadt des Kreises Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein, an der Eider und am Nord-Ostsee-Kanal, 30 800 Einwohner; Hochschule für Berufstätige, Fachbereich Landbau der Fachhochschule Kiel, Fachschulen, Heimat-, Elektromuseum, Norddeutsches Druckmuseum; Sitz des Schleswig-Holstein. Landestheaters und der Niederdeutschen Bühne. Rendsburg erhielt durch die Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals (1895) starke wirtschaftliche Impulse; Maschinenbau, Schiffbau, feinmechanische, elektrotechnische u. a. Industrie; Handels- und Kongressstadt mit Bauerntag und Landwirtschaftsschau; Zentralviehmarkt. Hafen am Nord-Ostsee-Kanal; unter dem Kanal ein vierspuriger Straßentunnel und ein Fußgängertunnel, über ihn führen eine Eisenbahnhochbrücke und eine Autobahnbrücke.
 
Stadtbild:
 
In der Altstadt auf der Eiderinsel liegt die gotische Marienkirche des 13. Jahrhunderts mit reicher Ausstattung (Schnitzaltar, 1649). Im Alten Rathaus (Fachwerk im Obergeschoss, Kern 16. Jahrhundert) das Heimatmuseum (Stadtmodelle, Waffen u. a.). Im Gebäude der ehemaligen Synagoge (frühes 19. Jahrhundert) wurde 1988 ein jüdisches Kulturzentrum eröffnet. Im 1690-95 halbkreisförmig angelegten Stadtteil Neuwerk Paradeplatz mit Amtsgebäuden (17./18. Jahrhundert) und kreuzförmige barocke Christkirche (1694-1700). Verwaltungsgebäude von F. Höger (1919/20). Kunstgussmuseum in der Ahlmann-Carlshütte.
 
Geschichte:
 
Das im 12. Jahrhundert auf einer Eiderinsel erbaute, 1199 als Reinoldesburg erwähnte Rendsburg war 1200-52 dänisch. 1253 wurde Rendsburg als Stadt bezeugt und gegen Ende des 13. Jahrhunderts als Residenz der Linie Rendsburg der Grafen von Schaumburg genannt (bis 1386). Die 1536-41 befestigte Stadt wurde 1627 von wallensteinischen und 1644 von schwedischen Truppen erobert. 1690-95 wurden die Befestigungsanlagen, die 1852 aufgegeben wurden, umgestaltet und erweitert; 1866 kam Rendsburg an Preußen.
 

Universal-Lexikon. 2012.