Rạsmussen,
1) Anders Fogh, dänischer Politiker, * Ginnerup (Nørre Djurs, Jütland) 26. 1. 1953; studierte 1972-78 Wirtschaftswissenschaften in Århus; war 1976-78 Landesvorsitzender der Jungliberalen, wurde 1978 Abgeordneter des Folketing, 1985 stellvertretender Vorsitzender der Liberalen Partei (Venstre) und 1998 Parteivorsitzender. 1987-92 Minister für Steuern und Abgaben, 1990-92 auch Wirtschaftsminister. Nach dem Wahlerfolg seiner Partei im November 2001 wurde er Ministerpräsident einer Koalitionsregierung.
2) Halfdan, dänischer Lyriker, * Kopenhagen 29. 1. 1915, ✝ bei Kopenhagen 3. 3. 2002; war 1940-45 aktiv in der dänischen Widerstandsbewegung; der Krieg war Thema seiner Lyrik bis etwa 1950. Danach wandte er sich humorvoller Nonsensdichtung zu (»Tosserier«, 8 Bände, 1951-60); schrieb auch mehrere Reisebücher.
3) Jørgen Skafte, dänischer Maschinenbauer und Unternehmer, * Nakskov 30. 7. 1878, ✝ Kopenhagen 14. 8. 1964; Ausbildung in Deutschland; verdient um die Entwicklung und Verwirklichung des Prinzips des Zweitaktmotors. Rasmussen gründete 1906 die Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen, die Zweitaktmotoren zunächst für Fahr- beziehungsweise Motorräder, ab 1928 auch für Kraftwagen mit Frontantrieb (DKW) bauten. Durch Fusion mit anderen Werken wurde 1932 die Auto Union GmbH gebildet.
4) Knud Johan Victor, dänischer Polarforscher und Ethnologe, * Jakobshavn (heute Ilulissat) 7. 6. 1879, ✝ Kopenhagen 21. 12. 1933; nahm 1902-04 an der Grönlandexpedition von L. Mylius-Erichsen teil, gründete 1910 die Station Thule an der Küste Nordwestgrönlands, unternahm von hier aus mehrere Expeditionen, u. a. zur Erforschung der Eskimo, ihrer Mythen und Sagen, durchquerte dabei 1921-24 die amerikanische Arktis bis zur Beringstraße.
Werke: Grønland langs Polhavet (1919; deutsch In der Heimat des Polarmenschen); Myter og sagn fra Grønland, 3 Bände (1921-25); Fra Grønland til Stillehavet (1925; deutsch Rasmussens Thulefahrt); Across Arctic America (1927); Den store slaederejse (1932; deutsch Die große Schlittenreise).
5) Poul Nyrup, dänischer Politiker, * Esbjerg 15. 6. 1943; stieg innerhalb der Dachorganisation der dänischen Gewerkschaften zum führenden Ökonomen auf, ab 1988 Abgeordneter des Folketings; 1987-92 stellvertretender Vorsitzender, ab 1992 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei; war von Januar 1993 bis November 2001 Ministerpräsident. Auf der Grundlage eines maßgeblich von ihm mitgestalteten »nationalen Kompromisses« nahm die dänische Bevölkerung bei einer zweiten Abstimmung (Mai 1993) den Maastrichter Vertrag an; allerdings gelang es im nicht, sie für einen Beitritt des Landes zur Euro-Zone zu gewinnen (ablehnendes Referendum im September 2000).
Universal-Lexikon. 2012.