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Poitou-Charentes
Poitou-Charentes
 
[pwatuʃa'rãt], Region in Westfrankreich; umfasst die Départements Deux-Sèvres, Vienne, Charente und Charente-Maritime, 25 809 km2, 1,64 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Poitiers. In der Region Poitou-Charentes berühren sich Zentralmassiv, Armorikanischer Massiv, Pariser und Aquitanischer Becken. Kernlandschaft ist die sich zwischen Vendée und Limousin erstreckende Schwelle von Poitou sowie deren südwestliche Fortsetzung, das Gebiet der Charentes. Im Osten tragen die schlechten Böden vielfach Wald. Im Westen von Poitou-Charentes liegen Marschen (Marais poitevin), in denen v. a. Milchwirtschaft und Rindermast betrieben werden. Auch im übrigen Poitou-Charentes, das zu den westfranzösischen Heckenlandschaften und Grünlandgebieten gehört, sind Milch- und Fleischrinderzucht sowie Schweinemast bedeutend; auf ärmeren Weideländereien Schaf- und Ziegenhaltung. Angebaut wird v. a. Getreide; außerdem gehört die Region zu den Weinbaugebieten Frankreichs (Gebiet der unteren Charente mit dem Zentrum Cognac; an das Loiregebiet grenzende Teile von Vienne und Deux-Sèvres). Bedeutender als die Fischerei (Haupthafen La Rochelle) ist heute die Austernzucht.
 
Die Region ist relativ schwach industrialisiert. Basierend auf regionalen Agrarerzeugnissen, besitzt v. a. die Nahrungsmittelindustrie größere Verbreitung. Daneben bestehen Textil-, Gerberei-, Holzindustrie und Landmaschinenbau. Auf importierte Rohstoffe angewiesen sind chemische (besonders Düngemittel-), Gummiindustrie und Leichtmaschinenbau. Zwischen Poitiers und Châtellerault erstreckt sich längs der Täler von Clain und Vienne eine Industriezone, desgleichen im Tal der Sèvre Niortaise. Zentren des Fremdenverkehrs sind der Badeort Royan sowie Poitiers und La Rochelle.

Universal-Lexikon. 2012.