Öhringen,
Große Kreisstadt im Hohenlohekreis, Baden-Württemberg, 232 m über dem Meeresspiegel, auf der Hohenloher Ebene, 21 600 Einwohner; Metallverarbeitung, Feinzinngießerei, Druck-, Elektrotechnik-, Feinmechanik- und Textilindustrie, Möbelfabriken, Maschinen- und Fahrzeugbau, Herstellung von Filtern und Gummiformteilen, Getränkeindustrie.
Die Kirche des ehemaligen Kollegiatstifts, eine spätgotische Hallenkirche (1451-1506), ist heute evangelische Pfarrkirche; im Chor hohenlohische Grablege, Hochaltar mit bedeutenden Skulpturen (um 1500), in der Krypta Tumba (1241) der Stifterin Adelheid (✝ um 1039), der Mutter Kaiser Konrads II.; Fachwerkrathaus (1504); Renaissanceschloss mit Volutengiebeln (1611-16, heute Rathaus). Das klassizistische Obere Tor (Kolonnadentor, 1792) führt zur Karlsvorstadt, dort das Weygang-Museum (Zinn, Fayencen, Römerfunde). Bei Öhringen das barocke Jagdschloss Friedrichsruhe (1712-17).
Im Gebiet der heutigen Stadt lagen zwei römische Limeskastelle. Öhringen selbst ist 1037 mit dem damals gegründeten Kollegiatstift erstmals erwähnt, 1253 wurde es erstmals als Stadt bezeichnet. Seit 1250 waren die Herren von Hohenlohe im Besitz von Öhringen, das seit 1677 Residenz der Linie Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen war. 1806 fiel die Stadt an Württemberg. Sie wurde Oberamtsstadt und war danach (bis 1973) Kreisstadt.
Ö. Stadt u. Stift, hg. v. G. Taddey u. a. (1988).
Universal-Lexikon. 2012.