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Northwest Territories
Northwest Territories
 
['nɔːθ'west 'terɪtərɪz], Nordwẹstterritori|en, Verwaltungsgebiet im Norden von Kanada, umfasst mit 1 346 106 km2 ein Drittel der Fläche Kanadas, (1999) 41 600 Einwohner, davon rd. 60 % Eskimo und Indianer. Unterteilt in fünf Verwaltungsregionen: Fort Smith Region, Inuvik Region, Keewatin Region, Kitikmeot Region und Baffin Region. Wichtigste Siedlungen sind Yellowknife und die Zentren der Verwaltungsregionen. Hauptsitz der Verwaltung ist Yellowknife, doch liegen viele Rechte bei der Bundesregierung. Im April 1999 soll laut Vertrag zwischen der kanadischen Regierung und den einheimischen Inuit von 1993 der östliche Teil der Northwest Territories etwa bis zum 110. Längengrad als Land Nunavut ausgegliedert werden. Die Inuit erhalten auf den rd. 2,2 Mio. km2 Jagd- und Fischereirechte, in Teilbereichen die Schürfrechte nach Bodenschätzen sowie über ein Gebiet von über 350 000 km2 das Recht auf Selbstverwaltung.
 
Die Northwest Territories erstrecken sich nördlich des 60. Breitengrades, sie grenzen im Westen an das Yukon Territory. Ein großer Teil des Landes wird vom Kanadischen Schild eingenommen. Der nördliche Kanadisch-Arktische Archipel bildet die geologisch-geomorphologische Region Innuitians, die auf Ellesmere Island bis 2 604 m über dem Meeresspiegel ansteigt und ausgedehnte Eisfelder aufweist. Im Westen der Northwest Territories erstrecken sich die Franklin Mountains und westlich des Mackenzietales die Mackenzie Mountains (bis 2 900 m über dem Meeresspiegel), eine Fortsetzung der Rocky Mountains. Die Northwest Territories haben subarktisches und arktisches Klima mit Dauerfrostboden; vorherrschend ist die baumlose Tundra, im Süden Übergang zum borealen Nadelwald. Größte der vielen Seen sind der Große Bärensee und der Große Sklavensee. - Wirtschaftlich bedeutend sind Erzbergbau (Zink, Blei, Gold), Erdgas- und Erdölförderung.
 
Geschichte:
 
1870 trat die Hudson's Bay Company ihre bisherigen Besitzungen in Britisch-Nordamerika an die kanadische Regierung ab. Diese vereinigte sie zu den Northwest Territories, die 1880 um den vorher britischen Kanadisch-Arktischen Archipel (größte Insel: Baffin Island) erweitert wurden. Aus dem Teil der Northwest Territories südlich von 60º nördlicher Breite und westlich der Hudsonbai entstanden bis 1912 die Provinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta in ihren heutigen Grenzen. Die Provinzen Ontario und Quebec wurden bis zur Hudsonbai beziehungsweise bis zur Hudsonstraße erweitert. Der äußerste Nordwesten wurde 1898 als selbstständiges Yukon Territory organisiert.
 
Literatur:
 
J. D. Hamilton: Arctic revolution. Social change in the Northwest Territories, 1935-94 (Toronto 94).

Universal-Lexikon. 2012.