Neue Philosophie,
französisch Nouvelle Philosophie [nu'vɛl filɔzɔ'fi], aus den Pariser Studentenunruhen 1968 hervorgegangene poststrukturalistische Richtung der französischen Philosophie, deren linksintellektuelle Vertreter, anknüpfend an Strukturalismus, Psychoanalyse und Diskursanalyse, sich mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen beschäftigen und zum Teil auch durch eigenes politisches Engagement hervortreten. Zu Vertretern der Neuen Philosophie zählen sehr unterschiedliche Denker: Jean-Marie Benoist (* 1942, ✝ 1990), Jean-Paul Dollé (* 1939), A. Glucksmann, Christian Jambet (* 1947), Guy Lardreau (* 1947), B.-H. Lévy und Philippe Nemo (* 1949). Gemeinsame Züge ihrer Schriften sind eine Ablehnung von Dogmatismus und totalitären Formen gesellschaftlicher Praxis (Faschismus, Sozialismus) sowie ein kritisches Verhältnis zum Marxismus und zur traditionellen Philosophie.
B. Taureck: Frz. Philosophie im 20. Jh. (1988).
Universal-Lexikon. 2012.