unkritisches Festhalten an Lehrmeinungen und Glaubenssätzen
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Dog|ma|tịs|mus 〈m.; -; unz.〉
1. starres Festlegen von od. Festhalten an Dogmen
2. unkritisches, unselbstständiges Denken
[→ Dogma]
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Dog|ma|tịs|mus, der; - (bildungsspr., meist abwertend):
starres, unkritisches Festhalten an Anschauungen, Lehrmeinungen o. Ä.
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Dogmatịsmus
der, -, die unkritische, nicht begründete Behauptung von philosophischen oder religiösen Sätzen mit dem Anspruch unbedingter Anerkennung. Nach I. Kant ist Dogmatismus das Verfahren derjenigen Metaphysiker, die über das Wesen einer Sache Aussagen machen, ohne geprüft zu haben, in welcher Weise ihre Erkenntnis durch das menschliche Erkenntnisvermögen bedingt ist. - Als dogmatistisch wird jedes unkritische, unselbstständige Denken bezeichnet.
Im Marxismus-Leninismus bezeichnet Dogmatismus das Festhalten an veralteten Thesen und einzelnen Lehrmeinungen ohne Rücksicht auf die konkret gegebenen politisch-historischen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft. Im Zuge der Entstalinisierung diente N. S. Chruschtschow der Vorwurf des Dogmatismus dazu, innenparteiliche Kritiker als »Parteifeinde« (u. a. W. M. Molotow) auszuschalten.
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Dog|ma|tịs|mus, der; - (bildungsspr., meist abwertend): starres, unkritisches Festhalten an Anschauungen, Lehrmeinungen o. Ä.: Mit verbissenem D. versucht man eine Berechenbarkeit von Kommastellen zu erzwingen (Noelle, Umfragen 142); Hans Werner Henze ..., vom D. (den Dogmatikern) der Avantgarde bis heute als ästhetizistischer Abweichler verdächtigt (Woche, 17. 1. 97, 29).
Universal-Lexikon. 2012.