Morrison
['mɔrɪsn],
1) Herbert Stanley, 1. Baron Morrison of Lambeth [- əv 'læmbəθ] (seit 1959), britischer Politiker, * London 3. 1. 1888, ✝ Sidcup (heute zu London) 6. 3. 1965; Mitglied der Labour Party, betätigte sich in der Londoner Kommunalpolitik, die er als Mitglied (1922-45) und Vorsitzender (1934-40) des Grafschaftsrats entscheidend beeinflusste (Verstaatlichung des Verkehrswesens, Erwachsenenbildung). Er war 1923-24, 1929-31 und 1935-59 Mitglied des Unterhauses, 1929-31 Verkehrsminister, 1940 Minister für Materialbeschaffung, 1940-45 Innen- und Sicherheitsminister, 1945-51 Lordpräsident und Führer des Unterhauses, 1951 Außenminister. Als Stellvertreter des Parteiführers C. Attlee seit 1951 erwarb er sich große Verdienste um die Organisation der Labour Party, unterlag jedoch 1955 bei einer Wahl um Attlees Nachfolge gegen H. Gaitskell.
2) Jim, eigentlich James Douglas Morrison, Sänger, Gründer und kreativer Kopf der amerikanischen Rockgruppe »The Doors«, * Melbourne (Fla.) 8. 12. 1943, ✝ Paris 3. 7. 1971; gehörte zu den profiliertesten Vertretern der amerikanischen Rockmusik; erhielt nach seinem frühen Tod den Status einer kulturellen Ikone der 60er-Jahre.
B. Seymore: The end. Der Tod von J. M. (a. d. Engl., 1993).
3) Toni, eigentlich Chloe Anthony Wofford ['wɔfəd], amerikanische Schriftstellerin, * Lorain (Ohio) 18. 2. 1931; lehrte an verschiedenen Universitäten; wichtige Vertreterin der afroamerikanischen Literatur. In ihren Romanen entwirft sie ein komplexes Bild der tiefen Entfremdung und der Identitätssuche der schwarzen Frau sowie der als Folge von Unterdrückung und Entwürdigung gestörten menschlichen Beziehungen in schwarzen Familien und setzt die aus der Solidarität und der Besinnung auf das afrikanische Erbe gewonnene Kraft zu überleben dagegen. Sie erhielt 1993 den Nobelpreis für Literatur.
Werke: Romane: The bluest eye (1970; deutsch Sehr blaue Augen); Sula (1973; deutsch); Song of Solomon (1977; deutsch Solomons Lied); Tar baby (1981; deutsch Teerbaby); Beloved (1987; deutsch Menschenkind); Jazz (1992; deutsch).
Essays: Playing in the dark. Whiteness and the literary imagination (1992; deutsch Im Dunkeln spielen. Weiße Kultur und literarische Imagination).
K. F. C. Holloway: New dimensions of spirituality. A biracial and bicultural reading of the novels of T. M. (New York 1987);
K. Pelzer: Autorschaft, Paternität u. Text in den Werken William Faulkners u. T. M.s (1992);
P. B. Bjork: The novels of T. M. The search for self and place within the community (New York 21994).
4) Van, eigentlich George Ivan Morrison, irischer Rocksänger und -gitarrist, * Belfast 31. 8. 1945; trat schon als 16-Jähriger auf; gilt als einer der überzeugendsten weißen Bluessänger (»Browneyed girl«, »It's all over now baby blue«, »It's too late to stop now«).
Universal-Lexikon. 2012.