Montepulciano
[-'tʃaːno], ausgezeichnete, spät reifende und ertragssichere Rotweinrebe, v. a. an der Ostküste Mittelitaliens vertreten (wichtigste Rotweinrebe der Abruzzen); liefert dunklen Wein mit hohem Alkohol- und Extraktgehalt (Montepulciano d'Abruzzo); die Trauben werden auch zusammen mit anderen gekeltert, z. B. zu Rosso Conero oder Rosso Piceno.
Montepulciano
[-'tʃaːno], Ort in der Toskana, Provinz Siena, Italien, westlich des Trasimen. Sees, 605 m über dem Meeresspiegel, 14 100 Einwohner; Bischofssitz (Bistum Montepulciano-Chiusi-Pienza); Musikwerkstatt (H. W. Henze); Weinbau (Vino Nobile di Montepulciano).
Das Stadtbild ist v. a. durch Renaissancebauten bestimmt, u. a. Palazzo Contucci (1519 ff. von A. da Sangallo dem Älteren u. a.), Fassade des aus gotischer Zeit (14. Jahrhundert) stammenden Palazzo Comunale von Michelozzo (um 1440), der um 1440 auch die Fassade für Sant'Agostino entwarf; manieristisch der Palazzo Tarugi (Mitte 16. Jahrhundert). Im gotischen Palazzo Orselli Bombagli städtisches Museum. Im Dom (1592-1630) Aragazzi-Grabmal (1437) von Michelozzo. Unterhalb der Stadt die Kirche San Biagio, ein von A. da Sangallo dem Älteren 1518 begonnener und gegen 1540 vollendeter Zentralbau.
Montepulciano, als Mọns Policianus 715 erwähnt, suchte im 13.-16. Jahrhundert mit wechselndem Erfolg seine Unabhängigkeit gegenüber Florenz und Siena zu wahren.
Universal-Lexikon. 2012.