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Altersgliederung
Altersaufbau

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Ạl|ters|glie|de|rung 〈f. 20; unz.〉 = Altersaufbau

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Altersgliederung,
 
Altersstruktur, Altersaufbau, Bevölkerungswissenschaft und Ökologie: Bezeichnung für die altersmäßige Zusammensetzung einer Bevölkerung beziehungsweise einer Population, z. B. nach Jahren (in der Ökologie bei kurzlebigen Spezies auch kürzere Zeitabschnitte), dargestellt als Tabelle oder in grafische Form (Alterspyramide). Statistische Grundlagen für die Altersgliederung erhält die Bevölkerungswissenschaft aus den Volkszählungen und den Angaben über die Bevölkerungsbewegung.
 
Die Altersgliederung gehört neben der Gliederung nach dem Geschlecht zu den wichtigsten Beurteilungskriterien einer Bevölkerung. Bevölkerungen mit summarisch gleicher Einwohnerzahl können sich nämlich erheblich hinsichtlich der Altersgliederung, d. h. der Zahl junger, alter, im Ausbildungs- und im erwerbsfähigen Alter stehender Personen, unterscheiden. Bevölkerungen mit gleicher Altersgliederung, aber unterschiedlicher Größe sind sich dagegen hinsichtlich der altersspezifischen Probleme im Erziehungswesen, des Arbeitskräfteangebots und der sozialen Sicherung viel ähnlicher. Eine alternde Bevölkerung wird sich speziellen Auswirkungen auf die Rentensicherung und auf das Gesundheitswesen stellen müssen, da eine zunehmende Zahl Älterer von einer abnehmenden Zahl Berufstätiger unterhalten werden muss. Es steigen auch die Anforderungen an institutionelle Sozialleistungen (Alten- und Pflegeheime) und an die Familien (Betreuung älterer Verwandter). Außerdem verlangsamt sich die Erneuerungsgeschwindigkeit der Berufstätigen und ihres Ausbildungsstands. Während diese Fragen in den Industrieländern heute im Vordergrund stehen, haben die Entwicklungsländer mit der für sie typischen jungen Bevölkerung Probleme der Ausbildung und der Beschäftigung zu lösen. (Bevölkerungsentwicklung)
 
Da die Altersgliederung Aufschlüsse über Zahl und Anteil der Abhängigen, also der Kinder und Jugendlichen, und der Älteren sowie über die Personen im erwerbsfähigen Alter und damit über die Belastungsquoten vermittelt, ist sie für die staatliche Planung unentbehrlich. Die Altersgliederung ist Ergebnis und Spiegelbild der Bevölkerungsentwicklung. Sie wird von der Geburten- und Sterblichkeitsentwicklung und dem Wanderungsgeschehen in der jeweiligen Bevölkerung geprägt.
 
In der grafischen Darstellung der Altersgliederung wird rechts von einer Mittelachse die Zahl der weiblichen und links die der männlichen Personen jedes Lebensalters aufgezeichnet, wobei mit den Jüngsten unten begonnen wird. Altersgliederungen sind auch für Teilbevölkerungen (Städte, verglichen mit ländlichen Gebieten) sowie für Industrieländer im Verhältnis zu Entwicklungsländern aufschlussreich. Die grafische Darstellung der Altersgliederung hat in wachsenden Bevölkerungen (heute v. a. in den Entwicklungsländern) die Form einer Pyramide (daher die Bezeichnung Alterspyramide für diese Darstellung). Mit steigender Lebenserwartung nimmt diese grafische Darstellung die Form einer Glocke, mit einsetzendem Geburtenrückgang die Gestalt einer Zwiebel und bei hoher Überalterung der Bevölkerung die eines Pilzes an. Diese Formen kennzeichnen augenfällig Populationsdynamik, d. h. Wachstums- oder Schrumpfungsprozesse einer Bevölkerung.
 
Literatur:
 
R. v. Ungern-Sternberg u. H. Schubnell: Grundr. der Bev.-Wiss. (1950);
 K. M. Bolte u. a.: Bev. Statistik, Theorie, Gesch. u. Politik des Bev.-Prozesses (41980);
 J. A. Hauser: Bev.-Lehre (1982);
 B. Felderer: Wirtschaftl. Entwicklung bei schrumpfender Bev. (1983).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Altern: Alterungstheorien und Lebenserwartung
 

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Ạl|ters|glie|de|rung, die: Altersaufbau: Die Wahlstatistik, die über Geschlecht und A. der Wähler Aufschluss gibt (Saarbr. Zeitung 18. 12. 79, 21).

Universal-Lexikon. 2012.