Megịddo,
Megiddo, bekannt aus ägyptischen und alttestamentlichen Texten und v. a. wegen seiner strategischen Lage von Bedeutung, wurde um 1468 v. Chr. von Thutmosis III. eingenommen (Feldzugsbericht). Als alte Kanaanäerstadt auch in den Briefen von Amarna genannt, kam Megiddo wohl erst unter David unter israelitische Herrschaft und wurde von Salomo als Hauptort (Vorort) einer Provinz ausgebaut (1. Könige 4, 12; 9, 15). Obschon von Pharao Scheschonk I. (945-924 v. Chr.) auf dessen Palästinafeldzug erobert, behielt Megiddo seine bedeutende Stellung im Nordreich auch später (2. Könige 9, 27). Nach der Eroberung durch Tiglatpileser III. wurde Megiddo seit 733 v. Chr. von den Assyrern wieder aufgebaut und zur Hauptstadt einer gleichnamigen Provinz gemacht. 609 v. Chr. fand König Josia von Juda vor Megiddo den Tod (2. Könige 23, 29). Seit der Perserzeit (ab 538) nur noch ein Dorf, war Megiddo bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. besiedelt.
In Megiddo fanden 1903-05 deutsche, 1925-39 amerikanische, 1960 und 1966/67 israelische Ausgrabungen statt, die 20 Schichten (vom 4. Jahrtausend v. Chr. an) freilegten. Zu den wichtigsten Funden der frühen Bronzezeit gehört der frei stehende Rundaltar mit Treppenstufen (Durchmesser rd. 7 m), in dessen Umgebung sich verschiedene Tempel der mittleren Bronzezeit fanden. Aus der Spätbronzezeit kamen v. a. Elfenbeinschnitzereien (12. Jahrhundert v. Chr.) und protoäolische Pilasterkapitelle (10.-7. Jahrhundert v. Chr.) zutage. Salomo ließ die Stadt mit Tor, Kasemattenmauer und Palast neu anlegen. Unter Ahab wurden die früher Salomo zugeschriebenen »Pferdeställe« gebaut, deren Deutung als Vorratshäuser oder Kasernen umstritten ist. Aus der Zeit König Jerobeams II. stammt ein großer runder Getreidesilo.
Universal-Lexikon. 2012.