Kleist-Preis,
ein von Fritz Engel (* 1867, ✝ 1935), Redakteur des »Berliner Tageblatts«, 1911 zum 100. Todesjahr H. von Kleists angeregter und von der dafür gegründeten Kleiststiftung zwischen 1912 und 1932 an junge deutsche Dichter verliehener Förderpreis, der als höchste deutsche literarische Auszeichnung galt. Preisträger waren: H. Burte und R. J. Sorge (1912), H. Essig und O. Loerke (1913), F. von Unruh und H. Essig (1914), R. Michel und A. Zweig (1915), Agnes Miegel und H. Lersch (1916), W. Hasenclever (1917), L. Frank und P. Zech (1918), Anton Dietzenschmidt (* 1893, ✝ 1955) und Kurt Heynicke (* 1891, ✝ 1985; 1919), H. H. Jahnn (1920), P. Gurk (1921), B. Brecht (1922), W. Lehmann und R. Musil (1923), E. Barlach (1924), C. Zuckmayer (1925), A. Lernet-Holenia und A. Neumann (1926), Gerhard Menzel (* 1894, ✝ 1966) und Hans Meisel (* 1900, ✝ 1991; 1927), Anna Seghers (1928), A. Brust und Eduard Reinacher (* 1892, ✝ 1968; 1929), R. Goering (1930), Ö. von Horváth und E. Reger (1931), R. Billinger und Else Lasker-Schüler (1932). Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde die Kleiststiftung aufgelöst. Vergeben wurde der Kleist-Preis erstmals wieder 1985 auf der Jahrestagung der 1962 neu gegründeten Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft. Der vom Bundesministerium des Innern und einigen Verlagen gestiftete, heute mit 20 000 dotierte Preis wird alle zwei Jahre (bis 1994 noch jährlich) auf Vorschlag eines von der Jury zum Vertrauensmann gewählten Schriftstellers oder Kritikers für Arbeiten vergeben, »die sich auf Gebieten bewegen, auf denen Kleist selbst tätig war«. Preisträger waren bisher A. Kluge (1985), Diana Kempff (* 1945; 1986), T. Brasch (1987), Ulrich Horstmann (* 1949; 1988), E. Augustin (1989), Heiner Müller (1990), G. Salvatore (1991), M. Maron (1992), E. Jandl (1993), Herta Müller (1994), Hans Joachim Schädlich (1996), D. von Petersdorff (1998), B. Honigmann (2000), Judith Hermann (2001), M. Mosebach (2002).
Universal-Lexikon. 2012.