Akademik

Kerameikos
Kerameikọs,
 
Töpferviertel im Nordwesten des antiken Athen (heute zentral gelegen); der Demos kerameis war ursprünglich die v. a. Töpferei betreibende Dorf- und Sippengemeinschaft; er bildete wie andere Demoi auch eine verwaltungsmäßige Einheit. Das Tal und v. a. die Hänge des Eridanos im Nordwesten von Athen dienten seit submyken. Zeit (11. Jahrhundert v. Chr.) als Nekropole; auf eine dort verlaufende breite Straße, an der seit dem 6. Jahrhundert öffentliche Ehrengräber errichtet wurden, und dann anscheinend auf den ganzen Friedhof wurde die Bezeichnung Kerameikos übertragen. Die Mauer des Themistokles (479/478 v. Chr.) durchschnitt das alte Friedhofsgelände; als innerer Kerameikos wurde das Gebiet bis einschließlich des Nordteils der Agora bezeichnet. - Bei Ausgrabungen kamen unter dem Dipylon Grabvasen geometrischer Zeit (8. Jahrhundert v. Chr.) hervor, weiter südwestlich lag die archaische Nekropole (7. und 6. Jahrhundert); aus dem 5. und 4. Jahrhundert stammen zahlreiche Grabstelen mit Reliefs (317 v. Chr. wurde der Gräberluxus verboten).
 
Literatur:
 
K. Ergebnisse der Ausgrabungen, hg. vom Dt. Archäolog. Inst. Berlin, auf zahlr. Bde. ber. (1939 ff.; bisher 12 Bde.; teilw. Nachdr.);
 U. Knigge: Der K. von Athen. Führung durch Ausgrabungen u. Gesch. (Athen 1988).

Universal-Lexikon. 2012.