Akademik

Institut de France
Institut de France
 
[ɛ̃sti'ty də 'frãs], seit 1795 die höchste Körperschaft für Wissenschaft und Kunst in Frankreich, Sitz: Paris. Es trat an die Stelle der 1793 aufgelösten, unter königlicher Schirmherrschaft im 17. Jahrhundert entstandenen Vereinigungen zur Pflege der Sprache und Literatur (»Dichterakademien«) beziehungsweise der Wissenschaften (wissenschaftliche Akademien) und wurde in drei Abteilungen (»Klassen«) gegliedert. Nach verschiedenen Umorganisationen umfasst es - unter Wiederaufgreifen des traditionellen Namens der Akademie - seit 1816 vier und seit 1832 fünf Akademien: Die Académie française, gegründet 1635 unter Ludwig XIII. und Richelieu, hat die Aufgabe, das Schrifttum zu beobachten, die Sprache zu reinigen, festzulegen und zu erläutern. Sie gibt ein maßgebliches Wörterbuch der französischen Sprache (»Dictionnaire de l'Académie française«, 1694, 81932-35, 2 Bände, 91986 ff., auf 2 Bände berechnet) heraus und vergibt verschiedene Literaturpreise. Ihre 40 Mitglieder heißen »Die Unsterblichen«. Die Académie des inscriptions et belles-lettres wurde 1663 mit der Aufgabe gegründet, die Inschriften und Leitworte für monumentale Bauten und Ehrenmünzen festzulegen. Sie ediert Quellen und Inschriften und inventarisiert Kunstdenkmäler. Die Académie des sciences wurde 1666 von J.-B. Colbert gegründet; sie fördert die Naturwissenschaften in elf Sektionen. Seit 1918 hat sie auch Mitglieder mit besonderem Status aus dem Gebiet der angewandten Wissenschaften. Aus der 1795 entstandenen Klasse der Künstler und Schriftsteller ging 1816 die Académie des Beaux-Arts hervor; sie umfasst die Sektionen Malerei, Bildhauerei, Architektur, Grafik, Musik und die »freie Sektion« für Kunstschriftsteller und -kritiker u. a. Zu der Académie des sciences morales et politiques, 1795 als Klasse des I. de F. entstanden und 1832 als Akademie gegründet, gehören die fünf Sektionen Geschichte und Geographie, Philosophie, politische Wissenschaften, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften.
 

Universal-Lexikon. 2012.