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Immermann
Ịmmermann,
 
Karl Leberecht, Schriftsteller, * Magdeburg 24. 4. 1796, ✝ Düsseldorf 25. 8. 1840; entstammte einer alten preußischen Beamtenfamilie. Nach Jurastudium und Teilnahme an den Befreiungskriegen ab 1817 im preußischen Staatsdienst, 1827 Landgerichtsrat in Düsseldorf, wo er einen Theaterverein gründete und 1835-37 Leiter des Theaters war. In seinem literarischen Werk finden die gegensätzlichen Tendenzen und Richtungen des 19. Jahrhunderts ihren besonderen Ausdruck. Immermann, der sich selbst als Epigone der Klassik und Romantik empfand, war bemüht, das Aufeinandertreffen überkommener idealistischer Vorstellungen und neuer Erfahrungen dichterisch zu gestalten; mit scharfer Beobachtung und Humor gelang es ihm, die Menschen zu charakterisieren. Bedeutend war v. a. der zeitkritisch-satirische Roman »Münchhausen« (1838-39, 4 Bände) mit der später auch selbstständig erschienenen realistischen Dorfidylle »Der Oberhof«; die Auflösung der alten Gesellschaftsordnung wird in dem Zeitroman »Die Epigonen« (1836, 3 Bände) dargestellt. Sein Meisterwerk ist das komisch-satirische Märchenepos »Tulifäntchen« (1830). Als Dramatiker war Immermann weniger erfolgreich.
 
Weitere Werke: Dramen: Das Trauerspiel in Tyrol (1827); Merlin (1832).
 
Epos: Tristan und Isolde (1841).
 
Lyrik: Gedichte (1822); Gedichte (1830).
 
Autobiographisches: Memorabilien, 3 Bände (1840-43).
 
Ausgaben: Werke, herausgegeben von R. Boxberger, 8 Bände (1883); Werke, herausgegeben von B. von Wiese, 5 Bände (1971-77); Briefe. Textkritische und kommentierte Ausgabe, herausgegeben von P. Hasubek, 4 Bände (1978-87); Zwischen Poesie und Wirklichkeit. Tagebücher 1831-1840, herausgegeben von demselben (1984).
 
Literatur:
 
M. Windfuhr: I.s erzähler. Werk. Zur Situation des Romans in der Restaurationszeit (1957);
 B. von Wiese: K. I. Sein Werk u. sein Leben (1969);
 
»Widerspruch, du Herr der Welt«. Neue Studien zu K. I., hg. v. P. Hasubek (1990).
 

Universal-Lexikon. 2012.