Zwergfalke
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Mer|lin 〈a. [′—] m. 1; Zool.〉 sehr kleiner Falke offener Landschaften Nordeuropas: Falco columbarius [→ Merle]
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1Mer|lin [auch: 'mɛrli:n ]:
Zauberer (in der keltischen Sage).
Zwergfalke mit graublauem Gefieder auf der Oberseite u. breiten schwarzen Querbinden am Kopf.
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I Merlin
Merlin,
in der Sage von König Artus Zauberer, Wahrsager und Ratgeber des Königs; stammt aus der Vereinigung eines Teufels mit einer Jungfrau. Er beendet sein Leben im Wald von Brocéliande, wo er von der Fee Viviane in ewigem Schlaf gehalten wird. - Der Stoff findet sich zuerst bei Geoffrey of Monmouth in dem Buch »Prophetiae Merlini«, dessen Inhalt dieser in die »Historia regum Britanniae« (1136/38) einarbeitete. Um 1150 verfasste Geoffrey das Hexameterepos »Vita Merlini«. Er benutzte verschiedene Quellen, u. a. eine aus Schottland stammende Sage um den legendären walisischen Dichter Myrddin (von Geoffrey zu Merlin latinisiert). Den in der »Historia regum Britanniae« (französische Übertragung »Roman de Brut«, 1155) enthaltenen Merlinstoff verarbeitete Robert de Boron in seiner Verserzählung »Merlin« (um 1210, nur als Fragment erhalten). Von hier gelangte der Stoff in die großen Prosaromane: »Vulgate Merlin« (enthalten im Lanzelot-Gral-Zyklus »Vulgate« oder »Grand Saint Graal«, um 1225), »Suite du Merlin« oder »Huth Merlin« (um 1230-40), großer deutscher Prosa-Lanzelot (um 1230), »Merlin«, Versroman von U. Füetrer (um 1480).
Der Stoff wurde von C. M. Wieland (»Merlin der Zauberer«, 1777) wieder entdeckt und in der Romantik neu belebt: Bearbeitungen von F. von Schlegel (1804), F. von der Hagen (1823), L. Tieck (1829) und W. Scott (1802/03). Die Figur Merlins erscheint in lyrischen Gedichten und Balladen u. a. von Goethe (»Kophtisches Lied«, 1796), K. L. Immermann, L. Uhland, H. Heine, N. Lenau, G. Apollinaire und L. Aragon. Zu bedeutenden modernen Gestaltungen, v. a. auch der Artus-Merlin-Beziehung, zählen T. H. Whites »The once and future king« (1938-40, 3 Bände) und »The book of Merlyn« (herausgegeben 1977); auch beliebt in der modernen Fantasyliteratur.
S. Brugger-Hackett: M. in der europ. Lit. des MA. (1991).
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1Mer|lin [auch: 'mɛrli:n]: Zauberer (in der keltischen Sage).
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Universal-Lexikon. 2012.